zur Europawahl 2024


 

 

 

 

 

Präambel.................................................................................................................................. 1

 

 

 

I. Mit Sicherheit Frieden und Freiheit für Europa............................................................. 3

 

1. Europa verteidigen und Frieden sichern.................................................................... 3

 

2. Für Sicherheit sorgen, Kriminalität bempfen........................................................ 5

 

3. Durch Humanität und Ordnung Migration begrenzen ............................................. 7

 

 

 

II. Mit Sicherheit Wohlstand und Wettbewerbsfähigkeit.................................................. 8

 

1. Der europäische Binnenmarkt ist unsere Lebensader ............................................. 8

 

2. Forschung, Innovation, Digitalisierung für ein souveränes Europa .....................10

 

3. Wirtschaft, Energie und Klima zusammendenken .................................................12

 

4. Regionale Erzeugung von Lebensmitteln sichern ...................................................14

 

5. Gesundheit und Medikamentenversorgung verbessern ........................................15

 

6. Für sichere Finanzen und eine solide Haushaltspolitik sorgen ............................17

 

7. Eine zukunftsfähige Arbeitswelt sichern..................................................................18

 

 

 

III. Mit Sicherheit mehr Zusammenhalt in Europa.........................................................20

 

1. Für ein Europa, das junge Menschen begeistert .....................................................20

 

2. Handlungsfähigkeit der EU stärken ..........................................................................21

 

3. EU-Erweiterungs- und Nachbarschaftspolitik neu ausrichten .............................22

 

 

 

CDU und CSU als Teil der Europäischen Volkspartei ..............................................................23


 

 

Präambel

 

 

Europa zu neuer Sicherheit und Stärke führen

 

 

Das geeinte Europa ist für uns ein Projekt des Friedens und der Freiheit. Eingebunden in die transatlantische Partnerschaft hat Europa den Völkern des Kontinents und beson-ders uns Deutschen die Sicherheit gegeben, die ein freies und gutes Leben braucht. Europa ist ein Beweis dafür, dass wir aus der Geschichte lernen können; dass wir Men-schen nicht gefangen sind in einem Kreislauf von Krieg und Frieden, sondern dass eine bessere Zukunft immer möglich ist. Das geeinte Europa ist die Grundlage für ein Leben in Freiheit und Wohlstand.

 

 

CDU und CSU sind die deutschen Europaparteien. Es waren maßgeblich Persönlichkei-ten aus unseren Reihen, die durch ihr kluges und mutiges Handeln die europäische Eini-gung ermöglicht haben. Das geeinte Europa ist für uns ein wertvolles Erbe. Wir treten es an in Verantwortung für die Menschen in Deutschland und für zukünftige Generationen: Auch sie sollen in Freiheit und in Sicherheit in Europa leben können.

 

 

Wir brauchen Europa und Europa braucht uns.

Die kommende Europawahl ist wegweisend. Von außen und innen ist der europäische Sicherheitsraum bedroht und damit auch die Sicherheit Deutschlands. Der brutale An-griffskrieg Russlands auf die Ukraine führt uns täglich vor Augen, dass Frieden zerbrech-lich ist und die Freiheit verteidigt werden muss. Mit dem Aufstieg Chinas verändern sich die Kräfteverhältnisse in der Welt grundlegend. Die digitale Transformation, Künstliche Intelligenz und der Kampf gegen den Klimawandel verändern die Wirtschaftswelt sehr. Die transatlantische Partnerschaft mit den USA ist stark, aber wir müssen mehr dafür tun. Das Erstarken extremistischer, antiliberaler Kräfte und antiwestliche Parallelgesell-schaften bedrohen das Fundament des europäischen Projekts und der freiheitlichen De-mokratie. Diese Herausforderungen verlangen unseren vollen Einsatz für unser Europa. Wir sind überzeugt: Die Europäische Union kann besser werden. Um künftig ihre Er-folgsgeschichte fortzusetzen, muss die EU sich auf die zentralen gemeinsamen Aufgaben konzentrieren. Sie muss für die Menschen da sein. Sie muss unseren Unternehmen und Arbeitnehmern im Rahmen der Sozialen Marktwirtschaft einen konkreten Mehrwert bie-ten.

 

 

 

 

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Für ein Europa der gemeinsamen Sicherheit.

Die Europäische Union, getragen von starken Nationalstaaten, bietet alle Voraussetzun-gen, um uns Europäerinnen und Europäer verlässlich zu schützen. Wir machen Politik für ein starkes Europa, das dieses Sicherheitsversprechen einlöst. Wir wollen eine bes-sere Gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik, die Europa zu einem handlungsfähigen Akteur und einer starken Stimme in der Welt macht. Wir setzen alles daran, die europäi-schen Grenzen gegen irreguläre Migration zu schützen. Wir treten ein für eine Politik, die Wirtschaft, Energie, Klima und den gesellschaftlichen Zusammenhalt zusammendenkt und sicherstellt, dass Europa technologisch in der Weltspitze spielen kann. Wir tragen Sorge für eine Politik der soliden Finanzen.

 

 

Europa, in Vielfalt geeint und sicher: Auf der Grundlage eines gemeinsamen geistig-reli-gsen und kulturellen Erbes hat Europa einen einzigartigen European Way of Life be-gründet. Die Achtung der Menschenwürde, Frieden und Freiheit, Demokratie, Gleichheit, Rechtsstaatlichkeit, soziale und ökologische Verantwortungdas macht uns Europäer im Besonderen aus. Dafür arbeiten wir. Wir wollen Europa zu neuer Sicherheit und Stärke führen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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I. Mit Sicherheit Frieden und Freiheit für Europa

 

 

Frei kann nur sein, wer in Sicherheit lebt. Für Freiheit und Sicherheit zu sorgen, ist die wichtigste Aufgabe Europas und Deutschlands. Dabei geht es sowohl um innere als auch um äußere Sicherheit.

 

 

1. Europa verteidigen und Frieden sichern

 

 

Die Sicherheitslage in Europa hat sich in den vergangenen Jahren fundamental ven-dert, insbesondere durch den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine. Es zeigt sich: Für Europas Sicherheit und Wehrhaftigkeit müssen wir deutlich mehr tun. Wir brauchen eine umfassende Sicherheitsagenda für die EU.

 

 

Das Friedens- und Sicherheitsversprechen für Europa erneuern. Wir wollen transat-lantisch bleiben und europäischer werden. Europa braucht eine wirksame Gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik. Unser Ziel ist eine Sicherheits- und Verteidigungsge-meinschaft. Wir wollen die europäische Verteidigungszusammenarbeit innerhalb der EU und der NATO stärken. Die nationalen Streitkräfte sollen in einer starken europäischen Verteidigungsunion mehr zusammenarbeiten. Dabei soll auch das Vereinigte Königreich als eine führende europäische Militärmacht bestmöglich eingebunden werden. Wir ver-folgen das Ziel europäischer Streitkräfte im Sinne einer gestärkten europäischen Vertei-digungsunion, eingebettet in die Strukturen der NATO, um gemeinsam verteidigungsfä-hig zu sein.

 

 

Eine echte Verteidigungsunion schaffen. Europa muss mehr Verantwortung in der NATO tragen und die eigenen militärischen Fähigkeiten ausbauen. Die Bedrohung durch Russland ist real. Sie betrifft ganz Europa und wird unsere Verteidigungsfähigkeit dauer-haft herausfordern. Spätestens der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine hat offen-gelegt, dass zu wenig in die Verteidigung investiert worden ist. Wir brauchen einen euro-päischen Binnenmarkt und kein nationales Klein-Klein. Das gilt für Rüstungsgüter ge-nauso wie für gemeinsame Exportregeln in der stungsproduktion. Wir wollen militäri-sche Ausrüstung wie Kampflugzeuge, Kampfpanzer, Drohnen und Flugzeugtger ge-meinsam mit europäischen Partnern entwickeln und beschaffen. Wir brauchen eine wehrtechnische Industriestrategie, damit die europäische Verteidigungsindustrie wächst und Schsselindustrien für die Sicherheit Europas auch in Europa bleiben. Mit dem nächsten langfristigen Haushalt der EU (Mehrjähriger Finanzrahmen/MFR) wollen wir deutlich mehr Mittel für Innovationen und für die Erfüllung unserer militärischen

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Bedürfnisse bereitstellen, um so die Verteidigungsanstrengungen der Mitgliedstaaten zu ergänzen.

 

 

Wir sind für den Aufbau eines gemeinsamen Raketenabwehrschirms. Europa muss einen größeren Beitrag zur Abschreckung durch das NATO-Bündnis insgesamt leisten. Wir wollen in der EU die bestehenden zivilen und militärischen Planungs- und Füh-rungsstrukturen verbessern. Wir brauchen eine umfassende Sicherheitsagenda für die EU. Sie muss in enger Verzahnung von Mitgliedstaaten und NATO erarbeitet werden. Wir brauchenauch in einer verkleinerten Kommissioneinen EU-Kommissar für Verteidigung.

 

 

Der deutsch-französischen Zusammenarbeit neuen Schwung geben. Die deutsch-französische Freundschaft ist und bleibt entscheidender Motor für die europäische Eini-gung. Wir verstehen sie nicht exklusiv, sondern als Initialzündung für mutige Schritte in der EU. Unsere anderen Partner in Europa wissen, wie wichtig es ist, dass Deutschland und Frankreich mit Engagement und Leidenschaft Impulse und Orientierung geben. Mit der neuen polnischen Regierung wollen wir das Weimarer Dreieck - die besondere Zu-sammenarbeit von Frankreich, Polen und Deutschland - wiederbeleben.

 

 

Mit den mittel- und osteuropäischen Staaten mehr zusammenarbeiten. Die Erweite-rung der Europäischen Union vor 20 Jahren war ein historischer Schritt und ein Meilen-stein in der Geschichte der europäischen Einigung. Wir wollen die Kooperation mit den mittel- und osteuropäischen Mitgliedstaaten besonders fördern. Wir brauchen zügig Schnellzugverbindungen nach Polen oder Tschechien. Wir setzen auf den Ausbau der Verkehrsinfrastruktur und der Wissenschaftskooperation. Kooperationen im grenzna-hen Raum haben für uns einen ganz besonderen Stellenwert, denn durch sie wird Europa für die Menschen unmittelbar erlebbar.

 

 

Volle Unterstützung für unsere Partnergerade im Krisenfall. Die Ukraine muss beim Kampf für ihre Freiheit und territoriale Integrität weiterhin unsere umfassende Un-terstützung erhalten. Ein Russland, das diesen verbrecherischen Angriffskrieg führt, kann kein Partner sein. Kriegsverbrechen in der Ukraine sind im Rahmen eines Kriegs-verbrechertribunals zu ahnden. Wir hoffen, dass ein anderes Russland, das eine regelba-sierte internationale Ordnung einhält, eines Tages als kalkulierbarer politischer und wirtschaftlicher Partner zurückgewonnen werden kann.

 

 

 

 

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Den Wiederaufbau der Ukraine fördern. Als Europäer spüren wir eine Verantwortung, die Ukraine beim Wiederaufbau mit voller Kraft zu unterstützen. Dafür wollen wir auch Wiederaufbaupartnerschaften eingehen, etwa im Rohstoff- und Energiebereich unter Einbeziehung von privatem Kapital. Wir wollen prüfen, ob Russland und russische Ver-mögenswerte für die Kosten des Wiederaufbaus herangezogen werden können.

 

 

Europa als geopolitischen Akteur im globalen Systemwettbewerb stärken. In einer immer unsicherer werdenden Welt muss Europa mehr Verantwortung für sich überneh-men. Wir wollen schneller zu einer EU-Position in der Gemeinsamen Außen- und Sicher-heitspolitik (GASP) kommen und deshalb hier künftig mit qualiizierter Mehrheit abstim-men. Damit sind die grundsätzlichen Kräfteverhältnisse in der EU respektiert. Zudem soll die Position des Hohen Vertreters der EU für Außen- und Sicherheitspolitik ausge-baut werden. Wir wollen die Rolle des Europäischen Auswärtigen Dienstes stärken.

 

Die USA sind und bleiben unser enger Partner. Die transatlantische Freundschaft muss ein tragender Pfeiler unserer Außenpolitik bleiben. Israel ist ein wichtiger und freund-schaftlich verbundener Partner Deutschlands und Europas. Wir stehen ohne Wenn und Aber zum Existenzrecht Israels.

 

 

Das Verhältnis Europas zu China muss auf einer regelbasierten Ordnung begründet sein. Wir unterstützen dieGlobal Gateway Initiative, die darauf zielt, zur Entwicklung der

EU-Partnerstaaten vor allem in Afrika durch die Aktivierung privaten Kapitals beizutra-gen. Sie ist damit auch eine Antwort auf die Neue Seidenstraße Chinas. Wir wollen die Beziehung Europas zum globalen Süden und insbesondere zu Lateinamerika, zum in-dopaziischen Raum und zu unserem direkten Nachbarkontinent Afrika durch Wirt-schafts- und Handelspartnerschaften sowie Entwicklungszusammenarbeit stärken. Wir brauchen zusätzlich eine Sicherheitsstrategie für Afrika und die Mittelmeerregion.

 

 

2. Für Sicherheit sorgen, Kriminalität bekämpfen

 

 

Organisierte Kriminalität, Verbrechen und Terrorismus fordern die innere Sicherheit in ganz Europa heraus. Wir müssen unsere Bürgerinnen und Bürger im Alltag besser schüt-zen.

 

 

Grenzüberschreitende Kriminalität bekämpfen. Wir wollen die Zusammenarbeit von Europol mit den Polizeien der Mitgliedstaaten stärken und weiter verbessern. So be-kämpfen wir organisierte Kriminalität und insbesondere Drogen- und

 

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Schleuserkriminalität, Cyberkriminalität und Terrorismus effektiver. Wir wollen die Da-tensysteme der nationalen und internationalen Sicherheitsbehörden besser vernetzen, um so beispielsweise die Geldlüsse der Kriminellen zu unterbrechen. Das Instrument des Europäischen Haftbefehls wollen wir stärken.

 

 

Extremisten, Islamisten und Antisemiten sagen wir den Kampf an. Antisemitismus in allen Formen hat keinen Platz in Europa und muss auf allen Ebenen entschieden be-kämpft werden.

 

 

Gewalt gegen Frauen europaweit stoppen. Gewalt gegen Frauen ist eines der am we-nigsten verfolgten und bestraften Verbrechen der Welt. Das muss sich ändern. Dazu wol-len wir Gewalt gegen Frauen in ganz Europa konsequent bestrafen. Ziel ist insbesondere die Verbesserung bei der Koordinierung der Strafverfolgung (z. B. Bekämpfung von Men-schenhandel, restriktive Prostitutionspolitik). Die Istanbul-Konvention zur Bekämp-fung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt ist umzusetzen.

 

 

Mit einem europäischen Aktionsplan Kinder besser schützen. Wir wollen unsere Kin-der besser vor sexuellem Kindesmissbrauch schützen. Verbrechen dieser Art sind ab-scheulich. Alle Instrumente des Rechtsstaats zum Schutz der Kinder müssen konsequent genutzt werden. Wir treten für die Speicherung von IP-Adressen bei allen schweren Straftaten insbesondere im Kampf gegen Kindesmissbrauch nach den Vorgaben des EuGH ein. Auch am digitalen Tatort müssen die Spuren gesichert werden. Außerdem wollen wir Kinder im Netz besser vor Cybermobbing und Grooming bewahren. Dafür soll Cybermobbing in ganz Europa als Straftat behandelt werden. Eine generelle Chatkon-trolle lehnen wir ab.

 

 

Bessere Warnung vor neuen Betrugsmaschen. Wir wollen den Mehrwert von Europol für die Bürger steigern: Kriminelle verwenden überall dieselben Tricks wie Schockan-rufe, Enkeltricks, WhatsApp-Betrug oder alle Formen von Betrügereien vor allem im Netz. Wir wollen, dass Europol diese Betrugsmaschen europaweit auswertet und z. B. per App die Bevölkerung sensibilisiert und so vor ihnen warnt.

 

 

Cybersicherheit verbessern, gegen Hetze im Netz mpfen. Wir wollen das Cyberkri-senmanagement der EU fortentwickeln und die Zusammenarbeit im Kampf gegen hyb-ride Bedrohungen und Desinformation verbessern. Europa muss bei Technologien zur Cybersicherheit unabhängiger werden. Wir wollen eine europäische Cyberbrigade

 

 

 

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aufbauen. Zudem werden wir intensiver gegen Hetze, Hass und Desinformation im Netz vorgehen. Diesem schleichenden Gift treten wir entgegen.

 

 

3. Durch Humanität und Ordnung Migration begrenzen

 

 

Wir können auf die legale Zuwanderung von Fachkräften, die bei uns arbeiten und mit anpacken wollen, nicht verzichten. Wir stehen fest zu unserer humanitären Verplich-tung, verfolgten Menschen zu helfen. Gleichzeitig stellt die irreguläre Migration die ge-samte EU und besonders Deutschland vor erhebliche Probleme. Wir wollen diese Zuwan-derung stoppen. Daher stehen wir hinter dem neuen europäischen Migrationspakt. Die Ergebnisse sind wichtige Schritte in die richtige Richtung und müssen schnellstmöglich umgesetzt werden. Diesen Weg werden wir konsequent weitergehen.

 

 

Zuwanderung von qualiizierten Fachkräften erleichtern. Deutschland muss attrakti-ver für Fachkräfte werden, die Verfahren müssen rein digital bearbeitet werden. Die ent-sprechenden Arbeitsvisa sind schnell zu erteilen, wenn alle Voraussetzungen für eine Ar-beit in Deutschland vorliegen. Den Verkauf von Visa und EU-Pässen durch Mitgliedstaa-ten wollen wir hingegen stoppen.

 

 

Außengrenzen schützen, Frontex stärken. Wir brauchen eine bessere Überwachung der EU-Außengrenzen und - wo immer es nötig ist - auch baulichen Grenzschutz. Denn über die Einreise in die EU haben staatliche Behörden zu entscheiden und nicht krimi-nelle Netzwerke von Schleusern. Die europäische Grenzschutzagentur Frontex muss eine echte Grenzpolizei und Küstenwache mit hoheitlichen Befugnissen und mit 30.000 Grenzschützern werden, die irreguläre Migration wirksam aufhalten kann. Bis der Außengrenzschutz funktioniert, müssen Grenzkontrollen an den Binnengrenzen mög-lich bleiben. Die im Herbst 2023 eingeführten Grenzkontrollen zu Polen, Tschechien und der Schweiz sowie die seit Jahren praktizierten Kontrollen zu Österreich zeigen, dass Binnengrenzkontrollen bei gleichzeitig beibehaltener Freizügigkeit zu einem Rückgang der irregulären Migration führen. Dabei ist für uns klar: Der grenzkontrollfreie Schen-gen-Raum ist eine große europäische Errungenschaft.

 

 

Das Konzept der sicheren Drittstaaten umsetzen. Jeder, der in Europa Asyl beantragt, soll in einen sicheren Drittstaat außerhalb der EU gebracht werden und dort ein Verfah-ren durchlaufen. Es muss ermöglicht werden, dass in sicheren Drittstaaten Asylverfah-ren stattinden, die allen rechtsstaatlichen Voraussetzungen entsprechen. Im Falle der Anerkennung soll der sichere Drittstaat ihnen Schutz gewähren. Wir sprechen uns dafür

 

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aus, dass nach der erfolgreichen Umsetzung des Drittstaatskonzepts eine Koalition der Willigen innerhalb der EU jährlich ein Kontingent schutzbedürftiger Menschen aus dem Ausland aufnimmt und entsprechend verteilt. Wir wollen die Sozialleistungen in der EU für Asylbewerber und Schutzberechtigte unter Berücksichtigung der Kaufkraft der Mit-gliedstaaten annähern.

 

 

Fluchtursachen wirksam bekämpfen. Viele Flüchtlinge machen sich aus menschlich nachvollziehbaren Gründen auf den Weg nach Europa. Vorrangiges Ziel muss es sein, Hilfe in den Herkunfts- und Transitländern zu leisten und Menschen in ihrer Heimat Lebensperspektiven zu eröffnen.

 

 

Abkommen mit Transit- und Herkunftsstaaten schließen. Wir begrüßen, dass die EU mit Tunesien ein Partnerschaftspaket eingegangen ist. Wir brauchen mehr solcher Ab-kommen etwa mit Ägypten und ein erneuertes EU-Türkei-Abkommen.

 

 

 

II. Mit Sicherheit Wohlstand und Wettbewerbshigkeit

 

 

Einen starken Wirtschaftsstandort Deutschland gibt es nur in einem starken Europa. Un-ser Land hat dem europäischen Binnenmarkt mit dem freien Verkehr von Personen, Wa-ren, Dienstleistungen und Kapital einen erheblichen Teil seines wirtschaftlichen Erfolgs zu verdanken. Unser Wohlstand ist keine Selbstverständlichkeit. Er muss immer wieder neu erarbeitet werden.

 

 

Eine erfolgreiche Wirtschaft braucht gute Rahmenbedingungen. Wir wollen die Wettbe-werbsfähigkeit der Unternehmen in Deutschland und Europa durch eine kluge Standort-politik stärken. Wir fördern daher Forschung, Innovationen und Digitalisierung. Wir wol-len intensiven Freihandel und einen vertieften EU-Binnenmarkt. Unser Ziel ist es, dass Europa auch in den Zukunftstechnologien weltweit führend ist.

 

 

1. Der europäische Binnenmarkt ist unsere Lebensader

 

 

EU-Binnenmarkt vertiefen. Der Binnenmarkt ist der Integrationsmotor Europas und eine entscheidende ule unseres wirtschaftlichen Erfolgs. Wir wollen die Weiterent-wicklung und Vollendung des EU-Binnenmarkts zu einem zentralen Zukunftsprojekt der EU machen. Dies gilt insbesondere für die Zukunftsbereiche Energie, Gesundheit, Digita-les, Telekommunikation und den Kapitalmarkt. Noch bestehende Hindernisse im

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grenberschreitenden Waren- und Dienstleistungsverkehr wollen wir schnellstmöglich abbauen.

 

 

Europa als Standort von Industrie und Mittelstand stärken. Unsere Unternehmen brauchen die besten Rahmenbedingungen. Dazu gehört insbesondere sichere und be-zahlbare Energie. Abhängigkeiten bei Schsseltechnologien und kritischen Rohstoffen werden wir konsequent abbauen. Unser Ziel sind Rohstoff- und Energiepartnerschaften mit verlässlichen Partnern. Wir wollen so u.a. die Rahmenbedingungen für Automobilin-dustrie, Grundstofindustrie, Mittelstand und Handwerk, Luftfahrt und energieintensive Industrie unterstützen. Wir setzen uns für einen risikobasierten Ansatz in der Chemika-lienpolitik ein und wenden uns gegen pauschale Verbote ganzer Stoffklassen.

 

 

Dem Mittelstand eine eigene Stimme in Europa geben. Für unseren Mittelstand wollen wir den Europäischen Mittelstandsbeauftragten stärken. Er soll zukünftig auch bei allen europäischen Gesetzgebungsverfahren beteiligt werden und die Anwendung der KMU-Tests zwingend prüfen.

 

 

Vorfahrt für mehr Wettbewerb und gute Jobs. Wir wollen mit einer europäischen Wett-bewerbsstrategie unternehmerisches Handeln erleichtern. Gerade für den Wettbewerb mit anderen Weltregionen ist zentral, dass geistiges Eigentum weiterhin effektiv ge-schützt wird. Wir treten für eine Überprüfung der Taxonomie und des Green Deals auf Praxistauglichkeit und auch im Hinblick auf den internationalen Wettbewerb ein. Das EU-Lieferkettengesetz in seinem aktuellen Entwurf lehnen wir ab. Hierzu wollen wir eine Erfolgs- und Efizienzkontrolle durchführen. Maßnahmen hin zu einem nachhaltigeren

Wirtschaftsmodell müssen praxisnah ausgestaltet werden und dürfen die wirtschaftliche Dynamik nicht ausbremsen.

 

 

Belastungsstopp für neue Regelungen ausrufen. Die Überregulierung der Wirtschaft wollen wir durch einen sofortigen Belastungsstopp für neue und laufende EU-Initiativen beenden. Die komplexe EU-Gesetzgebung wollen wir konsolidieren, die Berichtsplichten für Unternehmen zusammenfassen und überlüssige EU-Regeln wie z. B. zu Whistleblo-wern abschaffen. Zudem wollen wir einen unabhängigen europäischen Normenkontroll-rat schaffen, der die rokratiekosten misst und auch die Erfahrung in den Mitgliedstaa-ten mit der Anwendung des EU-Rechts berücksichtigt. Wir wollen das1 in, 2 out- Prin-zip durchsetzenfür jede neue belastende Regelung müssen zwei alte abgeschafft wer-denund so Bürokratie spürbar abbauen. Wir brauchen einen EU-

 

 

 

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Wettbewerbsfähigkeits-Check und einen Aktionsplan zur Reduzierung der regulatori-schen Belastung. Neue Regeln dürfen nur 1:1 ins nationale Recht um gesetzt werden.

 

 

Europa zum Zentrum der Leistungsfähigkeit machen. Wir wollen die Zusammenarbeit zwischen den innovativen Regionen in Europa einerseits und den Regionen im Transfor-mationsprozess andererseits stärken. Europa soll sich zum Nummer-1-Standort für Start-ups entwickeln. Sie brauchen einen niedrigschwelligen Marktzugang, weniger Bü-rokratie und einen besseren Zugang zu vorhandenem Kapital.

 

 

Neue europäische Freihandelsinitiativen starten. Die EU braucht eine strategische Handelspolitik, die den gegenseitigen Zugang zu offenen Märkten fördert, die Versor-gungssicherheit gewährleistet und Abhängigkeiten in wichtigen Bereichen reduziert. Wir wollen mehr Freihandelsabkommen vor allem mit den USA und Südamerika abschlieen, ohne sie mit sachfremden Themen zu überfrachten. Gleiches gilt für Abkommen im asiatisch-paziischen Raum, etwa mit Indien, Australien, Indonesien und Thailand. Künf-tig sollen Freihandelsabkommen nur noch als reine EU-Abkommen (EU-only) verab-schiedet werden. Es bedarf auch eines besseren Zugangs für europäische Unternehmen auf ausländischen digitalen Märkten insbesondere in Hinblick auf Interoperabilität. Die Welthandelsorganisation (WTO) muss weiterentwickelt werden. Zu einem funktionieren-den Handel gehört auch die Sicherheit der Handelswege. Wir müssen die Handelswege wo nötig auch militärisch vor Piraterie oder gewaltsamen Angriffen schützen.

 

 

2. Forschung, Innovation, Digitalisierung für ein souveränes Europa

 

 

Forschung, Innovation und moderne Infrastruktur stärken. Mit einer Offensive für Forschung und für Innovation sowie einem starken EU-Forschungsrahmenprogramm erreichen wir eine Vorreiterrolle der EU bei der Entwicklung von Schlüsseltechnologien. Wir legen den Fokus auf Innovationsführerschaft und Technologieoffenheit. Forschungs-gelder müssen primär nach dem Kriterium der wissenschaftlichen Exzellenz vergeben werden. Unser Ziel ist, dass in der EU insgesamt 3 % des Bruttoinlandprodukts (BIP) für Forschung und Entwicklung investiert werden. Wir wollen mehr in den Ausbau transeu-ropäischer Verkehrsnetze investierenauch zur Stärkung der militärischen Mobilität. Und Europa braucht einen souveränen Zugang zum Weltraum sowie eine unabhängige satellitengestützte Kommunikation in Europa. Dies muss mit einer langfristigen Strate-gie hinterlegt werden.

 

 

 

 

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Technologische Souvenität stärken. Wir wollen ein Europa, das Schlüsseltechnolo-gien versteht, entwickelt und produziert. Es ist notwendig, Abhängigkeiten zu reduzieren und deshalb auch Lieferketten zu diversiizieren. Darüber hinaus müssen wir vorsichti-ger bei der Ausfuhr sensibler Technologien und bei der Einfuhr sowie der Verwendung sicherheitsrelevanter Komponenten sein. Chips und Batteriezellen sind und werden im 21. Jahrhundert zentrale Bauteile von immer mehr Produkten . Damit mehr Chips in Europa und Deutschland produziert werden, wollen wir das Europäische Chipgesetz zü-gig mit Leben füllen. Dazu werden wir die Europäische Halbleiterallianz ESRA nutzen und so die wirtschaftliche und wissenschaftliche Zusammenarbeit weiter forcieren.

 

 

Wir wollen Künstliche Intelligenz, keine künstliche Bürokratie. Europa soll zum Zent-rum für eine auf unseren ethischen Grundsätzen basierende Entwicklung von Künstli-cher Intelligenz (KI) und digitaler Innovation werden, die den Menschen dient. Wir wol-len Forschung fördern und beschleunigen, Entwicklung von Anwendungen unterstützen und Freiräume ermöglichen. In diesem Sinne wollen wir KI ermöglichen und für Wirt-schaftswachstum und Fortschritte für die Gesellschaft wie z. B. im Gesundheitsbereich nutzen. Wir müssen ihre Risiken beherrschen, dürfen aber auf keinen Fall durch eine Überregulierung die Chancen und Vorteile von KI verpassen. Die neuen Vorschriften dür-fen Innovationen in KI nicht abwürgen.

 

Den digitalen Binnenmarkt weiter vorantreiben. Wir wollen eine echte Digital- und Da-tenunion mit einem modernen Wettbewerbsrecht und hochklassiger digitaler Infrastruk-tur, insbesondere einer europäischen Cloud, sowie mit europäischen Speicher- und Re-chenkapazitäten. Wir brauchen einen lächendeckenden Zugang zu 5G und 6G in jeder Region. Unser Ziel ist eine souveräne und wettbewerbsfähige europäische Digitalwirt-schaft, die weltweit in Abstimmung mit unseren internationalen Partnern anerkannte technologische und rechtliche Standards setzen kann. Digitale Märkte und technologi-sche Entwicklungen brauchen dabei so viel Freiheit wie möglich und nur so viel Regulie-rung wie nötig. Wir wollen Datensilos aufbrechen, Datenteilen erleichtern und Daten-räume schaffen. Das Internet machen wir zu einem sichereren, transparenteren und fai-reren Marktplatz.

 

 

Datenschutz einfacher und innovationsfreundlicher machen. Die Privatsphäre der Bürger ist und bleibt ein hohes Gut. Aber das Datenschutzrecht ist zu kompliziert in Europa. Daten sind der Rohstoff des 21. Jahrhunderts. Wir wollen daher ein deutlich ein -facheres und einheitlicheres Datenschutzrecht, das auch überall in der EU gleich ange-wandt wird. Dazu braucht es eine Reform der Datenschutzgrundverordnung. Dabei gilt

 

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das Prinzip: Sorgfaltsplichten gehören in sensible Bereiche. Wir begrüßen, dass die EU Datenräume wie zum Beispiel den europäischen Gesundheitsdatenraum ermöglichen will. Unter Wahrung des Datenschutzrechts soll in diesen Datenräumen das Teilen von Daten erleichtert werden.

 

 

Öffentliche Beschaffungen vereinfachen. Ab einem gewissen Auftragsvolumen schrei-ben internationales und vor allem europäisches Recht vor, wie Bund, Länder und Kom-munen Aufträge zu vergeben haben. Die Schwellenwerte, ab denen eine europaweite Ausschreibung notwendig wird, sind jahrelang nicht an die Inlation angepasst worden. Wir wollen sie daher deutlich anheben und dadurch mehr unkomplizierte Vergaben er-möglichen. Insgesamt ist das komplette Vergaberecht zu überprüfen und deutlich zu ver-einfachen.

 

 

Planungsrecht vereinfachen und das Verbandsklagerecht abschaffen. Unser Ziel ist eine Überprüfung aller geltenden, für Infrastrukturprojekte maßgeblichen Umweltricht-linien. Zudem dürfen Planungen nicht verzögert werden durch ausufernde Beteiligung und durch verspätetes Vorbringen von Einwänden in Rechtsschutzverfahren.

 

 

3. Wirtschaft, Energie und Klima zusammendenken

 

 

Wir sehen Wirtschaft, Energie und Klimaschutz nicht als Gegensätze, sondern als Ein-heit. Ohne eine wettbewerbsfähige Wirtschaft kann es keinen nachhaltigen Klimaschutz geben, ohne Klimaschutzmaßnahmen keine nachhaltige Modernisierung unserer Volks-wirtschaft. Daher wollen wir eine sichere Energie- und Rohstoffversorgung. Klimaschutz gestalten wir mit den Menschen und Betrieben, nicht gegen sie. Alle Sektoren sollen da-bei unterstützt werden, ihre Produktionsweisen klimafreundlich umzurüsten. Dabei set-zen wir auf Innovation und Forschung sowie marktbasierte Instrumente. Wir unterstüt-zen auch die Regionen beim Klimaschutz und der Klimaanpassung.

 

 

Wir setzen auf Technologieoffenheit bei Wirtschaft, Energie und Klimaschutz. Wir stehen zum Ziel der Klimaneutralität in Europa bis 2050. Auf dem Weg dorthin setzen wir auf innovative Konzepte und auf marktbasierte Instrumente: mit Emissionshandel, mit sozialem Ausgleich, mit dem Ausbau Erneuerbarer Energien, mit Energieefizienz und mit einer Kreislaufwirtschaft. Zudem ist unser Ziel, Investitionen in Innovationen für saubere Technologien freizusetzen. Wir wollen diese unterstützen und mehr strategi-sche Souveränität im Feld der Zukunftstechnologien. So wollen wir den Green Deal im

 

 

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Sinne einer größeren Wirtschaftsfreundlichkeit weiterentwickeln. Mit innovativen Tech-nologien wird Europa beispielgebend für den internationalen Klimaschutz.

 

 

Alle Erneuerbaren Energien gleichwertig fördern. Erneuerbare Energie ist ein wesent-licher Faktor für erfolgreichen Klimaschutz. Daher wollen wir Photovoltaik, Windkraft, Geothermie, Wasserkraft, ssige und feste Biomasse (z. B. Holz) gleichwertig fördern und gleiche Rahmenbedingungen schaffen.

 

 

Mit Energieunion zu Energiesicherheit und -souvenität kommen. Deutschland und Europa brauchen eine sichere und bezahlbare Energieversorgung. Wir wollen den Bin-nenmarkt für Energie stärken, grenzüberschreitende Infrastruktur auf- und ausbauen und mit technologieoffener Forschung den Energiestandort Europa voranbringen. Beim Wasserstoff benötigen wir einen zügigen Hochlauf der europäischen und internationalen Produktion und eine funktionierende Transportinfrastruktur mit einem grenzüber-schreitenden Pipelinenetz. Wir stehen für eine ambitionierte und zügige Umsetzung der EU-Wasserstoffstrategie. Um den notwendigen künftigen Bedarf an Wasserstofimporten zu sichern, wollen wir mehr Energiepartnerschaften mit verlässlichen Partnern auf-bauen. Die Forschung im Bereich der Energie-, Klima- und Materialforschung wollen wir intensivieren und Europa als Forschungsstandort für innovative Kerntechniken wie z. B. Kernfusion fördern. Zum Energiemix gehören für uns alle Erneuerbaren Energien sowie die Kernkraftwir können auf diese Option derzeit nicht verzichten.

 

 

Kreislaufwirtschaft vorantreiben, Rohstoffe verantwortungsvoll nutzen. Kreislauf-wirtschaft umfasst neben der Weiterverwertung von Abfall auch die zirkuläre Nutzung von Wasser und Wärme. Wir wollen Stoffkreisläufe schließen und die Langlebigkeit von Produkten verbessern.

 

 

CO2-Kreislaufwirtschaft europaweit etablieren. Wir wollen europaweit natürliche Sen-ken (z. B. Moore, Böden, Wälder), technische Senken (also die industrielle Abscheidung und Speicherung) und vor allem die Nutzung von CO2 stärken. Nur mit CCS- und CCU-Technologien erreichen wir durch Negativemissionen Klimaneutralität. Dazu brauchen wir einen verlässlichen Rahmen und eine europaweite CO2-Infrastruktur. Zudem muss direkte CO2-Abscheidung aus der Luft mit ersten ambitionierten Pilotprojekten und der Integration in den Emissionshandel unterstützt werden.

 

 

 

 

 

 

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Eine Zukunftsperspektive für den sauberen Verbrennungsmotor schaffen. Wir ste-hen zum Auto, unabhängig von der Antriebsart. Wir wollen das Verbrennerverbot wieder abschaffen und die deutsche Spitzentechnologie des Verbrennungsmotors erhalten und technologieoffen weiterentwickeln. Synthetische Kraftstoffe spielen dafür eine zentrale Rolle. Wir schreiben keine Technologien vor.

 

 

Natürliche Lebensgrundlagen sichern, an Klimawandel anpassen. Der Schutz der Bio-diversität und der kostbaren Ressourcen wie Wasser und Wälder sind unsere Zukunfts-versicherung. Klimaanpassung und nachhaltiges Wirtschaften bilden eine europäische Kernaufgabe. Dazu wollen wir Best-Practice-Beispiele insbesondere bei Maßnahmen zum Küsten- und Hochwasserschutz inden.

 

 

4. Regionale Erzeugung von Lebensmitteln sichern

 

 

Unsere Landwirtinnen und Landwirte erzeugen hochwertige Lebensmittel und leisten einen unschätzbaren Beitrag zur Ernährungssicherung sowie zum Umwelt-, Klima-, Ar-ten- und Ressourcenschutz. Sie sind Garanten für Wertschöpfung in den Regionen mit wertvollen Arbeitsplätzen und einer nachhaltigen Rohstofferzeugung und -nutzung. Da-für verdienen sie Wertschätzung und Anerkennung. Wir wollen, dass unsere Landwirte auch künftig gut wirtschaften können. Daher setzen wir uns für bessere Rahmenbedin-gungen in der Landwirtschaft ein. Dabei setzen wir vor allem auf Anreize und Unterstüt-zung statt Verbote.

 

 

Fokus auf Ernährungssicherheit und die wirtschaftlichen Perspektiven für Land-wirte. Die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) muss eine starke ökonomische ule haben, die den Landwirten Schutz auf volatilen Märkten bietet und es ihnen erlaubt, nachhalti-ger zu wirtschaften und ein ausreichendes Einkommen zu erzielen. Die Direktzahlungen sollen eine echte Honorierung der vielfältigen Leistungen der Landwirtschaft sein und stark vereinfacht werden.

 

 

Zukunft zusammen mit der Landwirtschaft gestalten. Wir stehen an der Seite unserer Landwirtinnen und Landwirte. Der von der EU-Kommissionspräsidentin begonnene strategische Dialog soll fortgesetzt und ausgebaut werden: Wir wollen die Zukunft mit al-len Bäuerinnen und Bauern gemeinsam gestalten.

 

 

 

 

 

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Weidetierhaltung sichern Schutzstatus des Wolfs absenken. Damit die Weidetierhal-tung in Europa eine Zukunft hat, reichen Herdenschutzmaßnahmen allein nicht aus. Wir brauchen in vielen Gebieten ein Wolfsmanagement, das die Zahl der Wölfe begrenzt und Abschüsse bei hoher Wolfsdichte ermöglicht. Auch für andere große Beutegreifer braucht es vergleichbare Anpassungen.

 

 

Investitionen in die Landwirtschaft als Hightech-Sektor. Wir wollen einen starken Im-puls für Pzisionslandwirtschaft, neue Züchtungstechnologien, integriertes Schädlings-management und den Einsatz von Robotik in der Landwirtschaft.

 

 

Keine überzogenen Vorgaben für unsere Landwirte. Das gilt insbesondere bei neuen Regeln zur nachhaltigen Verwendung von Planzenschutzmitteln, bei Flächenstilllegun-gen oder Bürokratie. Die EU-Plicht, 4 % der Agrarchen stillzulegen, wird abgeschafft. Es braucht einen sofortigen Belastungsstopp für die Landwirtschaft.

 

 

ndliche Räume zu Zukunftsregionen entwickeln. Mit uns wird die ländliche Ent-wicklung ein Schwerpunkt der EU-Politik bleiben. Neben Land- und Forstwirtschaft wol-len wir vor allem Bioökonomie, Erneuerbare Energien und Tourismus in den ländlichen Regionen stärken und die Chancen der Digitalisierung nutzen.

 

 

5. Gesundheit und Medikamentenversorgung verbessern

 

 

Die Coronapandemie hat deutlich gezeigt, dass selbst das beste nationale Gesundheits-system nie allein vor einer Pandemie schützen kann. Die Pandemie hat auch die Abhän-gigkeiten Europas von anderen ndern bei der Medikamentenversorgung deutlich auf-gezeigt. Europa muss sich deshalb zusammenschließen, um wichtige Fortschritte im Kampf gegen schwere Krankheiten wie Krebs oder Alzheimer zu erreichen. Wir wollen eine Gesundheitsunion schaffen, die aber nicht zu einer Vereinheitlichung der Gesund-heitssysteme führt. Zukunftstechnologien wie Künstliche Intelligenz bieten große Chan-cen, um bei Gesundheit und dem Kampf gegen Krebs entscheidend voranzukommen. Diese Potenziale gilt es, im europäischen Schulterschluss bestmöglich auszuschöpfenunter Berücksichtigung ethischer Fragestellung.

 

 

Gesundheitsunion schaffen. Unser Ziel ist eine europäische Gesundheitsunion für For-schung und Innovation, bei der Spitzenforschung und erstklassige Anwendungen Hand in Hand gehen und das geistige Eigentum geschützt wird. Wir brauchen eine europäi-sche Gesundheitsunion, die Wissen und Innovationen ermöglicht und austauscht. Dazu

 

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wollen wir die Initiativen zu einem echten Europäischen Gesundheitsdatenraum voran-treiben. Wir wollen die digitale Europäische Patientenakte umsetzen. Wir setzen uns für Prävention und die europaweite Ächtung von Drogen ein. Gesellschaftliche Experimente wie die Legalisierung von Haschisch oder anderen Drogen zum Freizeitkonsum lehnen wir entschieden ab. Wir wollen daher keine Legalisierung von Cannabis.

 

 

Europa muss wieder zur Apotheke der Welt werden. Wir wollen investitionsfreundli-che Rahmenbedingungen für die pharmazeutische Industrie schaffen, damit wieder mehr Medikamente wie z. B. Antibiotika und Kindermedikamente in Produktionsstätten in Europa hergestellt werden. Dazu gehören etwa ein umfassender Patentschutz und vielfältigere Lieferketten. So begegnen wir der Medikamentenknappheit und sorgen vor.

 

 

Gemeinsam schwere Krankheiten bekämpfen und europäischen Krebsplan vollstän-dig umsetzen. Europa muss sich zusammenschließen, um wichtige Fortschritte im Kampf gegen schwere Krankheiten wie Krebs oder Alzheimer zu erreichen. Wir sind für einen europäischen Plan für Herz-Kreislauf-Gesundheit sowie einen EU-Aktionsplan für psychische Gesundheit. Auch muss Europa seine Führungsrolle bei der Impfstoffent-wicklung weiter ausbauen, um für eine mögliche nächste Pandemie bestmöglich ge-wappnet zu sein.

 

 

Gesundheitspolitik weiterentwickeln. Wir unterstützen das Europäische Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) sowie EU-Aktivitäten für eine bessere Gesundheitssicherheit und auch internationale Krisenvorsorge.

 

 

Europäische Plegestrategie entwickeln. Wir brauchen verbesserte Netzwerke und in-novative Strukturen für beste Plege und weniger Einsamkeit. Eine Verlagerung von Zu-ständigkeiten auf europäischer Ebene lehnen wir ab. Stattdessen wollen wir einen besse-ren Austausch im Bereich Plege, bessere Forschungsförderung und eine bessere Gewin-nung von Plegekräften.

 

 

Führerscheinrecht mit Sinn und Verstand ausgestalten. Mobilität ist individuelle Frei-heitgerade für Menschen auf dem Land. Unser Ziel ist daher, die aktuelle Gültigkeits-dauer der Führerscheine beizubehalten. Wir lehnen die Einführung von medizinischen Tests für ältere Menschen ab.

 

 

 

 

 

 

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6. Für sichere Finanzen und eine solide Haushaltspolitik sorgen

 

 

Garant für eine starke EU ist eine verlässliche und stabilitätsorientierte Finanzpolitik. Sie ist zentral für den dauerhaften Zusammenhalt unserer Staatengemeinschaft und die Vo-raussetzung für attraktive Rahmenbedingungen für private Investitionen.

 

 

Für eine echte Stabilitätsunion, gegen eine Schuldenunion. Wir wollen eine verant-wortungsvolle Finanzpolitik in Europa. Jeder Mitgliedstaat haftet für seine eigenen Schulden. Allen Formen einer Haftung Deutschlands für Schulden anderer Staaten oder für Spareinlagen in anderen Staaten (Einlagensicherung) erteilen wir eine klare Absage. Zur Sicherung einer nachhaltigen Haushaltsführung müssen auch Instrumente geschaf-fen werden, die deren Einhaltung sicherstellen. Die Aufnahme von Krediten zur Finan-zierung des Corona-Wiederaufbaufonds in der Notlage der Pandemie muss eine Aus-nahme bleiben. Wir fordern die Kommission auf, einen konkreten Fahrplan für die Rück-zahlung des Wiederaufbaufonds aufzustellen. Es dürfen keine europäischen Gelder in Sozialprogramme der Mitgliedstaaten ließen.

 

 

Den Stabilitäts- und Wachstumspakt erhalten. Bei diesem Pakt geht es uns um eine vorsorgende Haushaltspolitik. Es muss sowohl die Schuldenstandsquote von 60 % des BIP als auch das jährliche Deizit-Kriterium von 3 % des BIP für alle Mitgliedstaaten ver-bindlich bleiben. Verstöße gegen die Stabilitätskriterien müssen konsequent sanktio-niert werden.

 

 

Struktur- und Investitionsfonds für eine Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit einsetzen. Wir unterstützen eine Kohäsionspolitik, die eine gleichmäßige Entwicklung aller europäischen Regionen, insbesondere auch der ndlichen ume, fördert und die Wettbewerbsfähigkeit Europas strukturell stärkt. Die ostdeutschen Länder verdanken den Aufbau in erster Linie der Leistung der Bürgerinnen und Bürger und der innerdeut-schen Solidarität, aber auch der Förderung durch die EU. Wir wollen für die nächste För-derperiode in der Struktur- und Kohäsionspolitik die weitere Unterstützung der ostdeut-schen Länder, strukturschwacher Gebiete sowie von Transformationsregionen in ganz Deutschland sicherstellen.

 

 

Die Europäische Zentralbank (EZB) muss Geldwertstabilität wahren und Inlation bekämpfen. Wir bekennen uns zur Unabhängigkeit der EZB und zu ihrem ausschließlich auf die Geldwertstabilität und die Bankenaufsicht begrenzten Mandat. Geld- und Finanz-politik müssen getrennt bleiben. Wir müssen die angestrebte Erweiterung der EU zum

 

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Anlass nehmen, die Stimmverteilung im EZB-Rat zu ändern. Unser Ziel ist ein Stimmge-wicht in Relation zur volkswirtschaftlichen Größe und zum Haftungsrisiko des einzelnen Landes. Den Euro als Währung halten wir stabil. Neben der Anpassung der Zinsen durch die EZB sind Haushaltsdisziplin und eine Reduzierung übermäßiger Schuldenstände durch die Mitgliedstaaten unerlässliche Schritte zur wirksamen Bekämpfung der Inla-tion.

 

 

Bargeld erhalten. Der wichtige Kampf gegen Geldwäsche darf nicht mit einem unnöti-gen Kampf gegen Bargeld verwechselt werden. Wir setzen uns für den Erhalt des Bar-gelds ein.

 

 

Kapitalmarktunion weiterentwickeln, Risiken im Bankensystem reduzieren. Wir wol-len Europa und Deutschland zu einem starken Finanzplatz machen, der internationale Standards setzt und europäischen Unternehmen das benötigte Kapital zur Verfügung stellt. Wir wollen die Kapitalmarktunion vertiefen und den Binnenmarkt für Finanz-dienstleistungen stärken. Bankenrettungen aus Steuermitteln und eine Vergemeinschaf-tung der Haftungsübernahme im Rahmen der europäischen Einlagensicherung lehnen wir ab.

 

 

Finanzmärkte im Dienste der Bürger und der Betriebe regulieren. Die Finanzwirt-schaft muss eine dienende und stabilisierende Rolle für die Realwirtschaft einnehmen. Die Finanzmärkte sollen sich nicht verselbstständigen. Unser deutsches Drei-Säulen-System aus Privatbanken, öffentlich-rechtlichen Banken und Genossenschaftsbanken hat sich bewährt. Wir befürworten eine strikte Regulierung des weltweiten Finanz-markts, die gleichwohl den Unterschieden in unserem Bankensystem Rechnung trägt.

 

 

7. Eine zukunftsfähige Arbeitswelt sichern

 

 

Eine gut funktionierende Wirtschaft mit einem zukunftsfähigen Arbeitsmarkt ist wich-tige Voraussetzung für ein eigenständiges Leben der Menschen. Arbeit ist wertvoll, weil sie materielle Sicherheit gewährleistet, Identität stiftet und Teilhabe schafft. Gleichzeitig können die Mitgliedstaaten durch gute Steuereinnahmen und Sozialbeiträge ihren Sozialstaat mit sicherer Rente, gutem Gesundheits- und Plegesystem und Hilfe für die Schwächsten inanzieren.

 

 

 

 

 

 

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Für eine moderne Arbeitswelt und ein sozial sicheres Europa. Wir wollen einen star-ken Arbeitsmarkt mit vielen sozialversicherten Beschäftigten und fair bezahlten Jobs. Wir setzen uns für arbeitsrechtliche und soziale Schutzstandards für alle Beschäftigten ein. Wir stehen für ein soziales Europa, in dem die Menschen arbeiten, die Wirtschaft brummt und so die Mitgliedstaaten mit ihren Steuereinnahmen einen leistungsfähigen Sozialstaat inanzieren können. So helfen wir Menschen in Not. Eine hohe Arbeitsbe-schäftigung sorgt für starke soziale Sicherungssysteme. Die Tarifbindung wollen wir er-höhen. Eine europäische Arbeitslosenversicherung lehnen wir aber ab.

 

 

Arbeitnehmerfreizügigkeit verbessern. Wir wollen die Arbeitnehmermobilität in Europa verbessern und die sozialversicherungs- und arbeitsrechtlichen Regelungen zur Entsendung (z. B. sogenannte A1-Bescheinigungen) von Arbeitnehmern schnell verein-fachen. Dienstreisen und grenzüberschreitendes Arbeiten wollen wir erleichtern. Das hilft besonders Menschen in Grenzregionen. Arbeitsverhältnisse, die nur geschlossen oder aufrechterhalten werden, um in Deutschland missbräuchlich Sozialleistungen zu beziehen, werden wir aber beenden.

 

 

Fachkräftemangel in Deutschland europäisch begegnen. Wir wollen mehr Menschen in Arbeit bringen. Durch eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf wollen wir es insbesondere Frauen ermöglichen, von Teilzeit auf Vollzeit zu wechseln. Wir wollen den Anteil von Frauen in der Wissenschaft, Forschung, Mathematik und im Ingenieurwesen erhöhen. Gleichzeitig müssen die Fähigkeiten junger Menschen aus ganz Europa zur Be-kämpfung des Fachkräftemangels in Deutschland gefördert und genutzt werden. Dafür müssen insbesondere alle Hürden beseitigt werden, die es bei der Arbeitnehmerfreizü-gigkeit noch gibt.

 

 

Faire Arbeitsbedingungen schaffen, auch für Plattformarbeit. Faire Arbeitsbedingun-gen muss es auch für grenzüberschreitend Beschäftigte geben. Wir wollen für die vielen Beschäftigten auf digitalen Plattformen sicherstellen, dass die wichtigen Standards zum Arbeitnehmerschutz auch für sie gelten und eingehalten werden.

 

 

Bildungs- und Ausbildungsmobilität stärken, um Jugendarbeitslosigkeit zu bekämp-fen. Die Mitgliedstaaten sollen Anerkennungsverfahren und Transparenzinstrumente für die beruliche Bildung weiter vereinfachen.

 

 

 

 

 

 

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Europäischen Behindertenausweis einführen. Wir begrüßen die beschlossene Einfüh-rung des europäischen Behindertenausweises, der als zusätzliches Dokument das barri-erefreie Reisen in der EU vereinfachen wird. Es braucht ein Informationsportal für barri-erefreies Reisen. Wir unterstützen die EU darin, einzelstaatliche Maßnahmen für Menschen mit Behinderung zu ergänzen.

 

 

Europäischen Kultur- und Kreativsektor unterstützen. Der Kultur- und Kreativsektor ist ein wichtiger Bestandteil unserer Gesellschaft und ein eigenständiger Berufszweig. Als solchen wollen wir ihn bei der nachhaltigen und digitalen Transformation unterstüt-zen und vor dem Missbrauch von Inhalten schützen. Daher setzen wir uns für den Schutz des Urheberrechts insbesondere in der Musik-, Film- und Literaturbranche ein.

 

 

 

III. Mit Sicherheit mehr Zusammenhalt in Europa

 

 

Wir wollen ein Europa, das regional verwurzelt, national getragen und europäisch legitimiert ist und das für die Bürgerinnen und Bürger da ist. Zugleich treten wir für eine EU ein, die besser funktioniert und sich auf das Wesentliche konzentriert.

 

 

Unser Ziel ist, die europäische Wertegemeinschaft und damit auch den Zusammenhalt unter den Europäern zu stärken. Gerade in dieser schwierigen Zeit ist ein starkes Mitei-nander unverzichtbar. Wir stehen zu einer europäischen Leitkultur, die von der Achtung der Menschenwürde, Freiheit, Rechtsstaatlichkeit, Toleranz und solidarischem Miteinan-der geprägt ist. Gleichzeitig ist unser Ziel, den gesellschaftlichen Zusammenhalt auch zwischen den Generationen zu fördern. Dabei setzen wir auf Ehe und Familie als Keim-zelle unserer Gesellschaft und würdigen die Lebensleistungen älterer Generationen.

 

 

1. Für ein Europa, das junge Menschen begeistert

 

 

Unser Europa steht für den European Way of Life. Junge Menschen sind die Zukunft Europas. Daher wollen wir die Begegnung zwischen jungen Europäern fördern und wei-ter intensivieren.

 

 

Mobilität junger Menschen fördern. Wir wollen den Jugendaustausch und die Freiwilli-genprogramme in Europa stärken und die Mobilität junger Menschen etwa mit dem Aus-bau von DiscoverEU umfassender unterstützen.

 

 

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Austausch bei der Berufsausbildung stärken. Unser Ziel ist, dass gerade mehr Auszu-bildende an Austauschprogrammen mit anderen EU-Staaten teilnehmen. Dazu sind die Beratungs- und Förderangebote in Deutschland zu erweitern und unter einem nationa-len Dach zusammenzuführen.

 

 

Junge Menschen fördern durch Erasmus+. Wir setzen uns für die Erweiterung und inanzielle Aufstockung des Erasmus+“-Programms ein, das Studierenden, Auszubil-denden und Schülern ermöglicht, einen Teil ihrer Ausbildung im europäischen Ausland zu absolvieren.

 

 

Zertiikate und Zeugnisse im Europäischen Bildungsraum anerkennen. Wir wollen Kriterien entwickeln, die eine Vergleichbarkeit der Bildungsabschsse in allen Berei-chen (Schule, Hochschule sowie beruliche Bildung) gewährleistenohne bewährte Strukturen zu untergraben.

 

 

Presse- und Medienfreiheit schützen. Es bedarf eines Rahmens, der den Entwicklun-gen der modernen Medienwelt gerecht wird. Das Europäische Medienfreiheitsgesetz ist ein deutlicher Fortschritt für Pluralismus und bessere Bekämpfung von Desinformation. Gerade in Zeiten hybrider externer Bedrohungen müssen wir auf EU-Ebene die Presse-und Medienfreiheit stärken.

 

 

2. Handlungsfähigkeit der EU stärken

 

 

Die EU muss handlungsfähiger werden im Innern wie im Äußeren. Hierfür braucht es Reformen der EU-Institutionen und ihrer Arbeitsweise. Nur so kann die EU Antworten auf die Herausforderungen der Zukunft geben.

 

 

Mehr Europa dort, wo Europa mehr kann. Wir brauchen eine EU, die sich auf jene Auf-gaben konzentriert, die auf europäischer Ebene besser als auf nationaler, regionaler und kommunaler Ebene erfüllt werden können. Dies gilt vor allem bei innerer und äußerer Sicherheit, Migration, Wirtschaft, Handel, Energie und Klimaschutz. Dabei soll auch das Instrument der verstärkten Zusammenarbeit im Sinne eines Europas der Pioniere häuiger genutzt werden.

 

 

Erweiterung und Reformen der EU müssen Hand in Hand gehen. Die EU soll in Zu-kunft schneller zu geeinten Positionen in der Gemeinsamen Außen- und Sicherheitspoli-tik (GASP) kommen und deshalb hier künftig mit qualiizierter Mehrheit abstimmen.

 

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Damit sind die grundsätzlichen Kräfteverhältnisse in der EU respektiert. Zudem gilt es, die EU-Kommission umzustrukturieren und zu verschlanken. Wir werden das Europäi-sche Parlament durch das eigene Initiativrecht und das Diskontinuitätsprinzip, nach dem alle nicht beschlossenen Entwürfe in einer neuen Wahlperiode erneut eingebracht werden müssen, stärken. Wir unterstützen die Spitzenkandidatin der EVP, Dr. Ursula von der Leyen, für die Wiederwahl als Kommissionspräsidentin 2024. Damit eine EU-Erwei-terung überhaupt möglich ist, muss sich die EU zunächst selbst reformieren. Wir wollen die notwendigen Maßnahmen ergreifen, um die EU it für die Zukunft zu machen und weiterzuentwickeln.

 

 

Wir stehen zum Subsidiaritätsprinzip, darauf muss sich die EU rückbesinnen. Wir wollen einen Kompetenzkatalog und einen Check für Institutionen, um gemeinsame Hauptziele zu identiizieren. Dabei müssen aber auch die Kompetenzen berücksichtigt werden, die den Mitgliedstaaten obliegen. Wir lehnen eine Vergrößerung des EU-Perso-nalbestands ab. Wir müssen in den EU-Behörden ein stärkeres Bewusstsein für die Rea-litäten vor Ort erzeugen.

 

 

Rechtsstaatlichkeit verteidigen. Das bereits bestehende Verfahren zum Schutz der Grundwerte der EU im EU-Vertrag sowie der neue EU-Rechtsstaatsmechanismus bieten die notwendigen Handlungsspielräume, um schwerwiegende Verletzungen der Grund-werte durch einzelne Mitgliedstaaten zu sanktionieren. Diese müssen wir nutzen.

 

 

Die Vielfalt der Regionen als Stärke Europas aufwerten. Europas Stärke liegt in der Vielfalt seiner Regionen, wo Menschen Heimat erleben. Deshalb wollen wir den Aus-schuss der Regionen stärken. Zugleich ist unser Ziel, die verstärkte regionale Zusam-menarbeit über Landesgrenzen hinweg auszubauen und zu fördernauch indem wir grenzüberschreitende Pilotregionen ermöglichen und den europäischen Rechtsrahmen weiterentwickeln. Zur Regionalität gehört für uns zudem, dass die Daseinsvorsoge, bei-spielsweise die Trinkwasserversorgung, in kommunaler Hand bleibt.

 

 

3. EU-Erweiterungs- und Nachbarschaftspolitik neu ausrichten

 

 

Europa ist größer als die EU, aber die EU ist Europas Herz. Weil die EU durch immer neue Krisen von außen herausgefordert wird, ist es wichtiger denn je, dass Europa zu-sammenwächst. Der EU-Beitritt der sechs Westbalkan-Länder, der Ukraine und der Republik Moldau liegt im sicherheits- und geopolitischen Interesse Deutschlands und Europas. Vor einem Beitritt müssen alle Beitrittskriterien vollständig erfüllt sein.

 

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EU-Beitrittskandidaten eine konkrete Perspektive bieten. Dafür schlagen wir Zwischenstufen für Kandidatenländer hin zur Mitgliedschaft in der EU vor. Dies können z. B. die Teilnahme an einzelnen EU-Programmen, der graduelle Zugang zum Binnen-markt oder die Gewährung der vier Grundfreiheiten sein.

 

 

Zusammenarbeit mit dem Vereinigten Königreich vertiefen. Die Briten haben sich lei-der für einen Weg außerhalb der EU entschieden. Es ist aber im großen gegenseitigen strategischen Interesse, eng und vertrauensvoll zusammenzuarbeitenauch und gerade in der Sicherheitspolitik. Die Zusammenarbeit muss stets dem langfristigen europäischen Interesse dienen, das gilt z. B. für den Wiederbeitritt des Vereinigten Kö-nigreichs zum Programm Erasmus+.

 

 

Potenziale der Europäischen Politischen Gemeinschaft nutzen. Mit diesem Format ist ein neues Forum für den Austausch und die Zusammenarbeit zwischen den EU-Ländern und 17 weiteren europäischen Staaten entstanden, das den Zusammenhalt in ganz Europa stärken kann. Doppelstrukturen mit der EU lehnen wir ab.

 

 

Gute politische und wirtschaftliche Beziehungen zur Türkei plegen. Auch die Türkei ist von strategischer Bedeutung für Europa. Wir bedauern, dass sie sich derzeit von der Werteordnung der EU entfernt und damit der EU nicht beitreten kann.

 

 

 

CDU und CSU als Teil der Europäischen Volkspartei

 

 

Als CDU und CSU sind wir Teil der großen christdemokratischen und christsozialen Fa-milie in Europa: der Europäischen Volkspartei (EVP). Rund 50 Parteien aus den Mitglied-staaten der Europäischen Union sind darin zusammengeschlossen, Dutzende weitere aus europäischen ndern außerhalb der EU kommen hinzu. Unser Anspruch ist es, wie-der stärkste Fraktion im Europäischen Parlament zu werden. Gemeinsam mpfen wir für unseren European Way of Life und unsere gemeinsamen Überzeugungen:

 

 

UnserEuropean Way ofLife: Gemeinsamstärkerund sicherer!

Europa ist unsere Heimat. Als EVP haben wir ein Europa aufgebaut, in dem die Würde, Freiheit und Sicherheit des Menschen immer an erster Stelle stehen. Wir, als Europäer, sind mehr als die Summe unserer nationalen Identitäten. Unsere Geschichte, unser Erbe, unsere jüdisch-christlichen Wurzeln und unsere kulturelleVielfalt definieren uns. In Vielfalt geeint" macht uns gemeinsamstark und ermöglicht Frieden und Wohlstand für

 

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alle Europäerinnen und Europäer. Im Angesicht einer komplexen Welt tumen manche davon, ein Weltbürger" ohne Wurzeln zu sein. Andere wiederum wollen alle Türen schließen und sich in nationalen Egoismus zuckziehen. Beides lehnen wir ab. Wir sind stolz auf unsere Wurzeln und blicken optimistisch in die Zukunft. Wir wollen den Bürge-rinnen undBürgern nichtvorschreiben,woransiezuglaubenoder was siezufürchten ha-ben. Stattdessen hören wir ihnen zu, respektieren sie und setzen uns für sie ein. Wirsind Brückenbauer.DieEVPhatunsereSozialeMarktwirtschaft erfunden,die wirtschaftliche Freiheit mit sozialer Verantwortung in Einklang bringt. Die EVP steht für eine starke De-mokratie auf derGrundlage der Rechtsstaatlichkeit. In unseremEuropaentscheidendie rgerinnen und Bürger.

 

 

Wir glauben an unseren European Way of Life. Freiheit ist entscheidend, aber Freiheit ohne Sicherheit gibt es nicht. Unsere Bürger erwarten ein Europa, in demsie in allen Le-bensbereichen sicher leben können. Sie wollen sichere Arbeitsptze, die ein gutes Leben garantieren und ein erfülltes Familienleben ermöglichen. Sie erwarten ein Europa, das sich für ein Leben in Freiheit, Gerechtigkeit und Demokratie einsetzt.

 

 

Wir stehen für ein starkes Europa, das in Fragen der Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und Freiheit mit einer Stimme spricht. Ein Europa, das Autokraten selbstbewusst entge-gentritt und denjenigen zur Seite steht, die für unsere freiheitlicheGrundordnung kämp-fen, so wie es die Ukrainerinnen und Ukrainer gegen Putins Aggression jeden Tag bei-spielhaft leisten. Ein Europa, das seine Grenzen schützt und illegale Migration bekämpft.

 

 

Wir stehen für ein wettbewerbsfähiges Europa, das seine Wirtschaft ankurbelt und qualitativ hochwertige Arbeitsplätze schafft, während es gleichzeitig eine gute wirtschaftli-che Zukunft für alle ermöglicht. Wir stehen zur europäischen hrungsrolle beim Um-welt- und Klimaschutz, nicht nur um unseren Planeten zu schützen, sondern auch um wirtschaftlichen Wohlstandund Erhrungssicherheitzugewährleisten. Daswerdenwirmit wenigerBürokratieundeinerzukunftsorientierten Energieunion zusätzlich sicherstel-len. Wir wollen, dass Europa die Zukunft gestaltet und anführt, indem es in modernste Infrastruktur, Innovation und digitale Technologien investiert.Gleichzeitigstehenwirfürein offenes Europa, das auch seine eigenen Interessen schützt. Wir wollen unseren Bürgerin-nen und rgern und unseren Unternehmen Zugang zu den Weltmärkten verschaffen, indem wir kluge, auf Gegenseitigkeit beruhende Handelsabkommen mit gleichgesinnten Partnern abschließen.

 

 

 

 

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Wir stehen für ein bürgernahes Europa, das Familien unterstützt, Chancen für alle schafft und die Gleichstellung von Frauen und Männern und Solidarität zwischen den Ge-nerationen fördert. Ein Europa, das die Schwächsten in unserer Gesellschaft schütztonline und offline. Ein Europa, das sicherstellt,dassbei jedertechnologischenInnovation der Mensch imMittelpunkt steht.Ein Europa, das Brain Drainin Brain Gainverwan-delt. Ein Europa, das indie Gesundheitsforschung investiert, hohe Gesundheits- und Pfle-gestandards garantiert und Krankheiten bekämpft.

 

 

Wirstehen reindemokratisches Europa,in demdie Bürgerinnen und Bürger ent-scheiden. Ein Europa, das seine Grundwerte innerhalb und außerhalb seiner Grenzen hochhält. Ein Europa, das garantiert, dass alle Bürgerinnen und Bürger vor dem Gesetz gleich sind. Ein Europa, das das Vertrauen all jener zurückgewinnt, die sich nicht gehört oder zurückgelassen fühlen.

 

 

 

EuropahatalleMöglichkeiten, umseine eigeneZukunft bestens zu gestalten. So wie es die EVP in den vergangenen Jahrzehnten getan hat, werden wir Europa auch jetzt zusam-menhalten, unseren European Way of Life auf der Grundlage von Freiheit, Pluralismus, Subsidiarität, Solidarität, Demokratieund Rechtsstaatlichkeit verteidigen und nachhalti-ges wirtschaftliches Wachstum und Entwicklung fördern.Nur mit der EVP wird Europagemeinsamstärkerund sicherer sein.

 

 

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     Kinzigtal-Nachrichten vom 31. Januar 2024

   

Gemeinde will noch sparsamer wirtschaften 

Sperrvermerk abgelehnt 

Gemeindeparlament verabschiedet Haushalt 2024  /  Lob für Bürgermeister Henfling 

 

Sinntal

Rund einen Monat nach der Einbringung  hat die Sinntaler Gemeindevertretung am                   

Montagabend ihren Haushalt für 2024 verabschiedet - wenn auch zähneknirschend. Denn der 

Kommune stehen finanzielle harte Zeiten bevor. 

   

 

Korrektur in den Kinzigtal-Nachrichten 

 

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An die
Mitglieder der CDU Deutschlands

 

Sehr geehrte Damen und Herren, 

 

puh, war das ein Jahr! 2023 war von Kriegen und Krisen geprägt. Und seit einigen Tagen wissen wir von der Bundesbank, dass die deutsche Wirtschaft das Jahr mit einer Rezession beenden wird. Noch dazu haben wir eine Ampel-Regierung gesehen, die dieses Land dilettantisch regiert. Ihre Umfragewerte sind desaströs, das Ansehen des Bundeskanzlers ist im Keller.
 
Wie konnte es soweit kommen? In der Rückschau lassen sich meines Erachtens sieben Fehlannahmen oder sagen wir ruhig Lebenslügen identifizieren, die das brüchige Fundament der Ampel-Koalition darstellen. Die Realität trifft uns alle hart, aber der damit verbundene Schock ist unvermeidlich und führt hoffentlich zu den notwendigen Konsequenzen.
 
Lebenslüge 1: Grenzen kann man nicht schützen
 
Innenministerin Nancy Faeser wurde in diesem Jahr nicht müde, monatelang zu behaupten, dass man Grenzen nicht kontrollieren und illegale Migration nicht beschränken kann. Doch was Dänemark kann, kann Deutschland auch – wie man vor allem an den Grenzen zu Polen und Tschechien sieht. Tausende von illegalen Einreisen wurden verhindert, hunderte Haftbefehle konnten durch die Grenzkontrollen vollstreckt werden.
 
Lebenslüge 2: Der politische Islam ist kein Problem
 
Der schreckliche Überfall der Hamas auf Israel am 7. Oktober und die Reaktionen auf unseren Straßen haben uns auf schmerzliche Weise gezeigt, wie die Ideologie des Islamismus Menschen verblendet. Zu lange wurde das Problem des politischen Islams verkannt und muslimischer Antisemitismus verharmlost. Es gibt viele liberale Muslime, die schon lange vor wachsendem Islamismus in Deutschland gewarnt haben. Ihnen sollten wir besser zuhören und endlich konsequent gegen den Islamismus vorgehen.
 
Lebenslüge 3: Deutschland steht ein Wirtschaftswunder bevor
 
Der Bundeskanzler sagte noch vor einigen Monaten ein Wirtschaftswunder voraus. Heute rutscht Deutschland in allen Standortrankings ab. Durch immer mehr und teurere staatliche Interventionen versucht die Bundesregierung gegenzusteuern – am Markt vorbei und mit viel Bürokratie. Das kann nicht funktionieren.
 
Lebenslüge 4: Schulden lösen Probleme
 
Mit dieser Lebenslüge hat das Bundesverfassungsgericht aufgeräumt. Noch nie in der Geschichte Deutschlands wurde ein Bundeshaushalt für nichtig erklärt. Eine Klatsche mit Wumms und Ansage. Ein Segen für die nächste Generation.
 
Lebenslüge 5: Das Bürgergeld ist gerecht
 
Die arbeitende Bevölkerung ist nicht mehr bereit, mit ihrer Leistung und ihren Steuern dauerhaft und klaglos Bürgergeld für Menschen zu finanzieren, die eigentlich arbeiten könnten. Es muss niemand in Deutschland arbeiten. Aber wer Sozialleistungen erhält und arbeiten kann, dazu aber nicht bereit ist, der kann nicht erwarten, dass die Solidargemeinschaft für ihn einspringt. Auf der anderen Seite müssen wir für diejenigen da sein, die Hilfe brauchen – an manchen Stellen noch mehr, als wir das heute tun.
 
Lebenslüge 6: Wind und Sonne allein können die Energieversorgung sichern
 
Die Bundesregierung hat im April die letzten Kernkraftwerke gegen den Rat vieler Experten abgeschaltet und damit unser Energieangebot künstlich verknappt. Um die Stromlücke zu schließen, importieren wir Atomstrom und lassen schmutzige Kohlekraftwerke laufen - gegen jegliche Vernunft und vor allem gegen das Klima. Erneuerbare Energien allein werden den Energiebedarf im Industrieland Deutschland nicht ausreichend sichern. Kernkraft muss weiter eine Option bleiben. Deutschland muss technologieoffen bleiben.
 
Lebenslüge 7: Der Staat muss alles regulieren
 
Bis ins kleinste Detail will die Ampel von oben regeln, wie wir zu leben, zu arbeiten, zu fahren und zu heizen haben. Doch die Regulierungshybris kam spätestens mit dem Heizungsgesetz an ihre Grenzen. Mit anderen Worten: Die Ampel macht Politik über die Köpfe der Menschen hinweg.
 
2023 – ein gutes Jahr für die CDU
 
Trotz all dieser bitteren Wahrheiten und der großen Unsicherheit, in der sich unser Land befindet, war 2023 ein gutes Jahr für die CDU. Wir haben die Landtagswahlen in Berlin und in Hessen gewonnen und freuen uns über den Wahlerfolg der CSU in Bayern. Der erste Entwurf des vierten Grundsatzprogramms der CDU Deutschlands ist fertig. Er zeigt, was CDU ausmacht, was CDU pur ist. Die CDU ist wieder regierungsfähig. Wir sind bereit für das Jahr 2024.
 
Lassen Sie mich abschließend einmal Danke sagen: Als CDU-Mitglied mussten Sie in den Monaten nach der verlorenen Bundestagswahl häufig Ihren Kopf hinhalten für das, was „die da in Berlin verzapft haben“. Im Familienkreis, im Arbeitsumfeld, bei Nachbarn oder Freunden – überall dort, wo man weiß, dass Sie der CDU angehören, hatten Sie häufig keinen leichten Stand. Nun dreht sich das Blatt. Die CDU wird wieder positiv wahrgenommen. Man traut der CDU mit Friedrich Merz an der Spitze wieder zu, dieses Land in eine bessere Zukunft zu führen.
 
Der Weg aus dem Jammertal nach der verlorenen Bundestagswahl war lang und nervenaufreibend. Gemeinsam haben wir ihn hinter uns gelassen. Für Ihre wertvolle Unterstützung dabei möchte ich Ihnen herzlich danken!
 
Ich wünsche Ihnen und Ihren Familien ein frohes und friedvolles Weihnachtsfest 2023 sowie Glück, Gesundheit und Gottes Segen im neuen Jahr.
 
Herzliche Grüße
 
Ihr Carsten Linnemann


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„Ausgezeichnete Wohnorte für Fachkräfte“ im Main-Kinzig-Kreis: IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Gunther Quidde (hinten Mitte) und IHK-Projektleiterin Marie-Claire Bonnes (hinten rechts) überreichten den Rathauschefs die Urkunden.                                                                   Foto und Text: IHK HU-GN-SLÜ

 

 

Ausgezeichneter-Wohnort.doc

13.12.2023

 

Elf Kommunen bleiben „Ausgezeichneter Wohnort für Fachkräfte“

Ob Willkommenspakete, besondere Mobilitätsangebote, Terminvereinbarungen auf der Website oder eine zentrale Anmeldestelle für die Kinderbetreuung: In elf Städten und Gemeinden im Main-Kinzig-Kreis gehören diese und weitere Angebote schon zum Standard und sind fester Bestandteil der kommunalen Dienstleistungen. Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Hanau-Gelnhausen-Schlüchtern hat sie deshalb nun schon zum dritten Mal zum „Ausgezeichneten Wohnort für Fachkräfte“ ernannt: Bad Soden-Salmünster, Birstein, Biebergemünd, Flörsbachtal, Freigericht, Gelnhausen, Jossgrund, Linsengericht, Sinntal, Steinau a. d. Str. und Wächtersbach.

In den vergangenen fünf Jahren haben diese Kommunen ihre Projekte oft noch ausgeweitet oder neue ins Leben gerufen, damit sich Fachkräfte bei ihnen wohlfühlen. So erhöhen mehrere Städte und Gemeinden die Mobilität ihrer Bürger durch Bürgerbusse, Ladestationen, Mitfahrzentralen oder barrierefreie Zugänge zum ÖPNV.

Auch die Integration ausländischer Fachkräfte wurde in den vergangenen Jahren verbessert: Integrationsstellen wurden eingerichtet oder spezielle Lotsen eingestellt, die Neubürger und Fachkräfte aus dem Ausland unterstützen sollen. Für Familien wurden wiederum Familienzentren eröffnet, Pflegeberatung organisiert, Generationentreffs ins Leben gerufen oder die Ferien- und Nachmittagsbetreuung für die Kinder ausgeweitet.

„Egal ob aus dem In- oder Ausland – zugezogene Fachkräfte können sich dank dieser Angebote nicht nur schnell und einfach am neuen Wohnort zurechtfinden, sondern profitieren auch langfristig von der Kinderbetreuung, den Sportmöglichkeiten und der Nahversorgung vor Ort“, lobt IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Gunther Quidde das große Engagement der ausgezeichneten Kommunen.

Strategische Zielsetzung, Zuzug leicht gemacht, Beruf- und Familie, ausländische Fachkräfte und Lebensqualität – in den fünf Handlungsfeldern des Audit-Verfahrens zum „Ausgezeichneten Wohnort für Fachkräfte“ konnten die elf ausgezeichneten Kommunen also auch in diesem Jahr wieder durch kontinuierlich Weiterentwicklung, vielfältige Angebote und Konzepte punkten. Darüber hinaus wurden viele in der vergangenen Prüfung vereinbarten Entwicklungsziele vor allem zur Digitalisierung von den Städten und Gemeinden umgesetzt, wie etwa die Ausweitung des Informationsangebotes für Neubürger auf der Webseite, die Digitalisierung von kommunalen Angeboten und Dienstleistungen oder die Bereitstellung von Inhalten in mehreren Sprachen. Parallel dazu schreitet auch der Breitbandausbau in den Kommunen immer weiter voran.

„Das aktuelle Auditverfahren hat abermals gezeigt, dass die ausgezeichneten Städte und Gemeinden im Main-Kinzig-Kreis nicht nur selbst viele Projekte auf die Beine stellen, sondern auch die interkommunale Zusammenarbeit bei der Umsetzung von Projekten, vor allem in den Bereichen Mobilität und Digitalisierung, eine immer größere Rolle spielt“, sagt IHK-Mitarbeiterin Marie-Claire Bonnes, die die Re-Auditierung der Kommunen begleitete.

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Hintergrund:

Ausgezeichneter Wohnort für Fach- und Führungskräfte

 

Das IHK-Qualitätszeichen unterstützt Kommunen dabei, nachhaltige Strategien für (Neu-)Bürger zu entwickeln. Anhand von eigens für dieses Verfahren entwickelten Kriterien – Strategische Zielsetzung, Zuzug leicht gemacht, Beruf und Familie, Ausländische Fach- und Führungskräfte und Lebensqualität – werden vor allem die Angebote für Fachkräfte mit insgesamt 37 Fragen überprüft. Das erste Audit ist drei, jedes Re-Audit dann fünf Jahre gültig. Weitere Informationen gibt es unter www.ihk.de/hanau und unter www.ausgezeichneter-wohnort.de.

 

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     Mitteilung der Kommunalpolitischen Vereinigung der CDU Hessen  vom 26. Sept. 2023

Halbierung der Flüchtlingshilfe für Kommunen zeigt Realitätsverlust der Bundesregierung

 

„Trotz steigender Flüchtlingszahlen will die Ampel-Regierung die Flüchtlingshilfe von 3,75 Milliarden Euro auf 1,7 Milliarden Euro deutlich kürzen. Das hat mit der Realität der Arbeit in den Städten und Gemeinden nichts mehr zu tun und verdeutlich wieder einmal, wie weit SPD, Grüne und FDP in Berlin vom tatsächlichen Leben in unserem Land entfernt sind.“

Der Landesvorsitzende der Kommunalpolitischen Vereinigung (KPV Hessen) und Bürgermeister von Alsfeld, Stephan Paule ist erschrocken über die bei den Bund-Länder-Gesprächen angekündigte dramatische Kürzung der Flüchtlingshilfe. „Die Bundesregierung muss unverzüglich für eine tragfähige, dauerhafte Regelung für die Bewältigung der finanziellen Lasten bei der Unterbringung, Versorgung und Integration von Migranten sorgen. Die Beteiligung des Bundes an den Kosten von Ländern, Städten und Gemeinden für die Integration, Betreuung und Schulunterricht der ukrainischen Flüchtlinge soll ebenfalls vollständig entfallen. Die Ampel lässt die Kommunen im Stich. Der Bund hat beim Treffen des Bundeskanzlers mit den Ministerpräsidenten im Mai 2023 zusätzlich eine Milliarde Euro im Jahr 2023 für flüchtlingsbezogene Kosten und die Digitalisierung der Ausländerbehörden zugesagt. Die Flüchtlingshilfe jetzt um mehr als die Hälfte zu kürzen, spaltet die Gesellschaft und ist Wasser auf den Mühlen von Populisten und Extremisten.

Weder Bundesinnenministerin Nancy Faeser noch Bundeskanzler Olaf Scholz übernehmen Verantwortung und sorgen dafür, dass die stark ansteigende Anzahl von neuankommenden Flüchtlingen in Deutschland begrenzt wird. Die nun angekündigte Kürzung der Flüchtlingshilfe hat sehr konkrete Auswirkungen. Das Geld wird für die jetzt schon sehr schwierige Unterbringung, Betreuung und Integration der Menschen benötigt. Erschwerend hinzu kommt die immer schwierigere Aufgabe, die UMAs (Unbegleitete minderjährige Ausländer) adäquat zu betreuen.

Um eine weitere Überforderung der kommunalen Ebene durch die irreguläre Migration zu vermeiden und die gesellschaftliche Akzeptanz einer humanitären Flüchtlingspolitik zu erhalten, muss das Zuzugsgeschehen deutlich begrenzt werden. Ohne eine nachhaltige Begrenzung bzw. Verringerung der Zugangszahlen wird es keine Verbesserung der Lage geben. Wir wollen in unseren Städten und Gemeinden auch in Zukunft in der Lage sein Menschen Asyl zu gewähren und bei Flucht und Vertreibung zu helfen. Die Aufnahme und Hilfsbereitschaft der Bevölkerung hängt allerdings von der Perspektive ab, dass nur Menschen mit Aufenthaltsrecht bei uns bleiben und sich diese zugewanderten Menschen in unsere Gesellschaft integrieren.

Die Bundesregierung muss unverzüglich für eine tragfähige, dauerhafte Regelung für die Bewältigung der finanziellen Lasten bei der Unterbringung, Versorgung und Integration von Migranten sorgen und diese wichtige Aufgabe nicht durch die nun angekündigten Kürzungen unmöglich machen."

 

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     Kinzigtal-Nachrichten 21. September 2023

 

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Pressemitteilung 23. Aug. 2023

 

Über 54,3 Millionen Euro für heimische Kommunen
Michael Reul (CDU): „Hessen bleibt Partner der Kommunen“                


„Wir haben Wort gehalten: Hessen bleibt Partner der Kommunen“, sagt der direkt gewählte
Landtagsabgeordnete Michael Reul (CDU) mit Blick auf die jährlichen finanziellen Zuweisungen an
die hessischen Kommunen. Wie Reul als finanzpolitischer Sprecher der CDU-Landtagsfraktion
ausführt, steigen die Zahlungen des Landes an die Landkreise, Städte und Gemeinden Jahr für Jahr
an und belaufen sich aktuell auf 10,9 Milliarden Euro. Bis zum Jahr 2026 werden diese Zuweisungen auf über 11 Milliarden Euro ansteigen.


Das größte Element der hessischen Kommunalfinanzierung ist dabei der Kommunale
Finanzausgleich, mit dem das Land Hessen die Kommunen umfassend bei der Finanzierung ihrer
Bedarfe unterstützt.

„Im laufenden Jahr stellen wir im Rahmen des Kommunalen Finanzausgleichs über 6,88 Milliarden
Euro für die Kommunen zur Verfügung. Dies ist ein absoluter Rekordwert, den wir bis zum Jahr 2026 auf 7,48 Milliarden Euro erhöhen werden Gelder, die in der Kinderbetreuung, dem Sport, der
Kultur, der Instandhaltung der kommunalen Infrastruktur notwendig sowie sehr gut angelegt sind.
Im Vergleich zum Jahr 2010 wird dies in drei Jahren dann ein Anstieg des Volumens beim
Kommunalen Finanzausgleich von über 154% oder von über 4,5 Milliarden Euro sein. Konkret
bedeutet das, dass im laufenden Jahr über 54,3 Millionen Euro aus dem Kommunalen Finanzausgleich an die Städte und Gemeinden der Region überwiesen werden“, so Michael Reul.
 


Reul stellt fest, dass die kommunalen Finanzen insbesondere auch aufgrund eigener Anstrengungen der Städte und Gemeinden landesweit größtenteils gesund und konsolidiert sind. Diese Bemühungen hat die CDU-geführte Landesregierung mit zahlreichen Landesprogrammen
umfassend unterstützt.

 

So wurden unter anderem über 100 Kommunen im Rahmen des Kommunalen Schutzschirms teilentschuldet. Im Rahmen der HESSENKASSE wurden bei 178 Kommunen die kommunalen Kassenkredite in Höhe von 5 Milliarden Euro und die kassenkreditfreien Kommunen mit einem Investitionsprogramm mit einem Volumen in Höhe von über 627 Millionen Euro unterstützt. Darüber hinaus wurden im Zuge der Kommunalinvestitionsprogramme (KIP I und II) viele kommunale Investitionen gefördert, davon 1 Milliarde Euro mit KIP I und 560 Millionen mit KIP II (Investitionen im Bereich Schule).


Finanzpolitisch sind die Kommunen gut aus der Corona-Pandemie herausgekommen. Jetzt stehen
der Ukraine-Krieg und die damit verbundenen wirtschaftlichen, finanziellen und sozialen
Herausforderungen im Fokus. Auch die derzeit hohen Flüchtlingsbewegungen stehen im Fokus. Die
hessische Landesregierung ist auch hier der Partner der Kommunen: Während der Bund 280
Millionen Euro für die Landkreise, Städte und Gemeinde bereitstellt, unterstützt das Bundesland
Hessen die Kommunen mit Zahlungen in Höhe von 465 Millionen und weist insgesamt für die
Flüchtlingspolitik 1,15 Milliarden Euro aus. Dies sind sehr hohe finanzielle Mittel, die durch eine
zielführende Politik der Bundesregierung, etwa mit einer Erfassung der Flüchtlinge an den Grenzen
oder einer konsequenten Abschiebepolitik abgelehnter Asyl-Antragsteller und weiterer Maßnahmen
deutlich gesenkt werden könnten. 
Insgesamt sind aber die kommunalen Finanzen in Hessen stabil und die Partnerschaft zwischen Land Hessen und den hessischen Kommunen solide und zielorientiert auf Augenhöhe.

 

Wer sich die mittelfristige Finanzplanung in Hessen betrachtet, erkennt auch für die Zukunft eine verlässliche Zusammenarbeit zwischen Hessen und den Kommunen mit einem stetig wachsenden finanziellen Kommunalbudget.“, so Landtagsabgeordneter Michael Reul abschließend

 

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Vollversammlung-IHK

14.07.2023

 

Von Wasserstraßen, Lieferketten und Erfolgen im Spessart

 

Nicht der Main, nicht die Kinzig wurden von den Unternehmerinnen und Unternehmer erörtert, die sich am 11. Juli zur Sitzung der Vollversammlung trafen, sondern der Rhein. Die gewählten Mitglieder des wichtigsten Gremiums der Industrie- und Handelskammer (IHK) Hanau-Gelnhausen-Schlüchtern nutzten ihre Sitzung auch, um sich über die aktuelle Wirtschaftslage auszutauschen. Sie forderten von der Bundesregierung die Beseitigung von Untiefen im Rhein zwischen Wiesbaden und St. Goar.

 

„Für viele mag das sehr weit weg sein. Aber wenn der Rhein wegen Trockenheit im Sommer und Herbst zu wenig Wasser führt, dann braucht es mehr Transportschiffe mit weniger Zuladung, um die Kohleversorgung für das Kraftwerk Staudinger in Großkrotzenburg in den kalten Monaten zu sichern. Auch der Warenumschlag im Hafen Hanau schrumpft. Der Engpass ist der Rhein“, erläuterte IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Gunther Quidde. Würden am Mittelrhein nur einige Felsen aus dem Weg geräumt, könnten Schiffe trotz Niedrigwasser mehr Ladung transportieren. Doch dieses sinnvolle Vorhaben wird von den Grünen in Berlin erschwert und verzögert. „Die Trockenheit führt immer häufiger zu niedrigem Wasserstand. Ein Binnenschiff kann bis zu 150 Lkw ersetzen. Es möglichst oft voll beladen zu können, schont die Umwelt und hilft der Wirtschaft“, präzisierte IHK-Präsident Oliver Naumann.

 

Die Mitglieder der IHK-Vollversammlung besprachen ferner die Konjunkturlage. Moniert wurde, dass wegen viel zu detaillierter Vorschriften aus Berlin und Brüssel, die allzu oft trotz ihrer Detailverliebtheit wenig Klarheit schaffen, die Planungssicherheit der Unternehmen leidet. Ob Chemieindustrie, Kautschuk- und Kunststoffwirtschaft, Sondermaschinenbau, Baugewerbe, Gesundheitswesen oder auch der Handel mit Grillfleisch: Diese Branchen klagen über praxisfremde Regelungen.

 

Viel Lob für Ihre Arbeit bekam Franziska Weber, stellvertretende Geschäftsführerin der Spessart Tourismus und Marketing (STM) GmbH. Die Gesellschaft wurde 2015 von Main-Kinzig-Kreis und IHK gegründet, um den Tourismus in der Region zu fördern und mithilfe des Tourismus die Region bekannter zu machen. Beides, da waren sich die Mitglieder der Vollversammlung einig, gelingt der STM GmbH sehr erfolgreich. So wurde vor wenigen Tagen der hessische Spessart als erstes Reiseziel in Hessen für seine Nachhaltigkeitsstrategie ausgezeichnet. Insbesondere vielen Besuchern aus Frankfurt ist diese Facette eines modernen Tourismus immer wichtiger. Für den Spessart-Tourismus bedeutet Nachhaltigkeit deshalb einen klaren Wettbewerbsvorteil.

 

Und auch das Marketing für die Region betreibt die STM mit Leidenschaft. Unter dem Stichwort „Hands on MKK“ gelingt es der STM schon im zweiten Jahr, Studenten aus Hochschulen in ganz Deutschland in den Semesterferien zu uns zu locken und sie durch Praktika bei hiesigen Unternehmen auf Chancen in der regionalen Wirtschaft hinzuweisen. „Mit Erfolg“, berichtete eine Unternehmerin in der Vollversammlung: Die ersten Studenten aus dem vergangenen Jahr haben bereits ihren Lebensmittelpunkt in die Region verlegt. „Das ist praktische Wirtschaftsförderung“, lobt IHK-Präsident Naumann.

 

 

Neben weiteren Berichten zur künftigen Beseitigung des Fachkräftemangels durch intelligente Maßnahmen befasste sich die Vollversammlung auch mit Interna. Unter anderem wurde über die klimagerechte Modernisierung und Sanierung des IHK-Gebäudes berichtet, und es wurden Vorbereitungen für ein verbessertes digitales Angebot der deutschen IHK-Organisation getroffen.

Vorschlag Bildunterschrift: Große Skepsis zur Wirtschaftsentwicklung wurde während der Sitzung der IHK-Vollversammlung geäußert.

 

Nachweis: IHK

 

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Win-Win-Situation für Jugendliche und Betriebe

Veröffentlichung der IHK Hanau-Gelnhausen-Schlüchtern  

 

Um den Arbeitskräftemangel abzumildern, geht die Wirtschaft im Main-Kinzig-Kreis in die Offensive: Unter dem Motto „5 Tage – 5 Berufe – 5 Unternehmen“ können junge Menschen bei der Praktikumswoche in den Sommerferien wieder einen Einblick in regionale Unternehmen erhalten.

 

Von der Praktikumswoche profitieren beide Seiten: Berufsorientierung für die Jugendlichen und Fachkräftegewinnung auf der Unternehmensseite! Das Prinzip ist simpel. Junge Menschen ab 15 Jahren aus dem Main-Kinzig-Kreis können praxisnah und ganz flexibel in verschiedene Berufe reinschnuppern. Die Tagespraktika können dabei am Stück oder über die Ferien zwischen dem 24. Juli und 1. September verteilt werden. Die Auswahl an Plätzen ist groß, weil sich auch in diesem Jahr wieder zahlreiche Betriebe aus Industrie und Handwerk, dem Handel oder der Verwaltung beteiligen.

 

Der organisatorische Aufwand ist für beide Seiten gering: Die Unternehmen geben vorab auf der Vermittlungsplattform an, wann und für welche Berufsfelder sie Tagespraktika anbieten – im Anschluss bekommen sie Jugendliche vorgeschlagen, die zuvor Interesse für diese bekundet haben. Mit einem Klick ist der Praktikumsvorschlag angenommen und die Schülerinnen und Schüler bekommen alle Infos zu ihrem Tag im Betrieb vor Ort. Auch ein Vorteil: Die Praktikumswoche ist für beide Seiten kostenlos.

 

„Ohne Ausbildung geht es nicht. Finden sich keine Auszubildenden, ist das nicht mehr nur ein Problem für Unternehmen, sondern für unsere gesamte Gesellschaft: Denn setzt sich der Arbeitskräftemangel fort, können Kranke und Alte bald nicht mehr gepflegt werden, weitere Hotels und Gastrobetriebe müssen wegen Personalmangel schließen und auch sichere digitale Produktions- und Geschäftsprozesse kann es ohne Fachinformatiker nicht geben“, ist Oliver Naumann, Präsident der Industrie- und Handelskammer (IHK) Hanau-Gelnhausen-Schlüchtern, überzeugt. Deshalb bietet auch er in seinem Unternehmen diesen Sommer wieder Praktikumsplätze an.

 

„Die Praktikumswoche ist eine ideale Möglichkeit für Unternehmen, sich zu präsentieren und zu zeigen: Ausbildung lohnt sich und hat Zukunft!“

„Die Praktikumswoche bietet unkompliziert und smart die Möglichkeit, in Berufe und Unternehmen hineinzuschnuppern - ein Angebot, das wir Jugendlichen in diesem Jahr zum zweiten Mal machen können. Die Sommerferien zu nutzen, um Unternehmen in der Umgebung kennenzulernen, bietet beiden Chancen: den jungen Leuten und den beteiligten Betrieben, die so nah an interessierte Jugendliche herankommen, wie sonst nur selten“, sagt Heike Hengster, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Hanau. „Übrigens können junge Leute auch uns im Rahmen der Praktikumswoche kennenlernen.“

 

 

Die Praktikumswoche ist eine Gemeinschaftsaktion der Stadt Hanau, des Main-Kinzig-Kreises, der Agentur für Arbeit, der Kreishandwerkerschaften Hanau und Gelnhausen-Schlüchtern sowie der Industrie- und Handelskammer Hanau-Gelnhausen-Schlüchtern. Informationen gibt’s online unter www.praktikumswoche.de/hanau-mkk

 

                                                                                                                                 29. Juni 2023

 

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Herz, Härte, Hightech - bei ihrer Auftaktklausur am 24. und 25. März in Fulda haben Partei und Fraktion der CDU Hessen 10 Kernanliegen und die Strategie für die wichtige Landtagswahl am 8. Oktober beschlossen.

 

„Jede Zeit hat ihre Herausforderungen, aber noch nie waren es so viele auf einmal. Hessen steht damit in diesem Jahr vor einer echten Richtungswahl: Stabilität oder Streit, wie in Berlin. Bei dieser Wahl geht es um mehr als um Stimmen. Es geht auch um einen neuen Stil, neue Sicherheit und neues Vertrauen, in die Politik, in unser Land und in uns selbst. Wir haben einen Spitzenkandidat, wir haben tolle Kandidaten und wir haben frische Ideen für unser Land und seine Bürger. Und unser Stil ist das Kontrastprogramm zur Streit-Ampel in Berlin, die zwar vielen alles verspricht, aber nichts davon hält,“ sagte Boris Rhein.

 

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             Sachdarstellung der CDU-CSU-Bundestagsfraktion 

 

             zum sogenannten Chancen-Aufenthaltsrecht 

 

 

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In einem Brief, den wir auszugsweise hier darstellen, nimmt die CDU Deutschland zum Thema BÜRGERGELD wie folgt Stellung:

 

Heute hat der Bundestag über den Gesetzentwurf der Scholz-Regierung zum sogenannten „Bürger“-Geld abgestimmt. Damit eines klar ist: Die CDU will, dass die Regelsätze u. a. der Leistungen im Arbeitslosengeld II erhöht werden. Gerade im Lichte der steigenden Preise brauchen die Menschen, die auf diese Hilfe angewiesen sind, jetzt schnell die höheren Regelsätze. Es geht um Solidarität und Unterstützung für die, die diese jetzt brauchen. Deshalb hat unser Parteivorsitzender vorgeschlagen, dass wir die Regelsätze jetzt gemeinsam mit der Bundesregierung erhöhen.

 

Unser Ziel ist und bleibt, dass Menschen so schnell wie möglich wieder in Arbeit kommen, wenn Sie von staatlicher Unterstützung leben.  Wenn die Scholz-Regierung parallel zu ihrem „Bürger“-Geld plant, die Eingliederungshilfe in den Arbeitsmarkt im Jahr 2023 um 600 Millionen Euro zu kürzen, dann zeigt sich sehr deutlich, dass es hier eher darum geht, Menschen zu alimentieren als sie schnellstmöglich wieder in Arbeit zu bringen.

 

Dieses „Bürger“-Geld ist der Weg in ein bedingungsloses Grundeinkommen aus Steuermitteln. Wir stehen zum Prinzip der Eigenverantwortung. Es ist schlicht unfair, dass fleißige Menschen mit ihren Steuerzahlungen ein „Bürger“-Geld für diejenigen finanzieren, die arbeiten könnten, aber vom Staat nicht mit allen Möglichkeiten animiert und motiviert werden, einen Job anzunehmen und ihr Leben durch eigene Arbeit selbst zu bestreiten. 

 

 

Veröffentlichung der Industrie- und Handelskammer Hanau-Gelnhausen-Schlüchtern     19.10.2022   25Konjunkturbericht.doc

 

Wirtschaft erwartet Rezession, aber keinen Zusammenbruch

Die Folgen des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine sowie die Rohstoff-, Gas-, Strom- und Energiepreiskrise lassen wie erwartet die Konjunktur auch im Main-Kinzig-Kreis kräftig einbrechen. Hinzu kommt: Auch die Friktionen in den weltweiten Wertschöpfungsketten belasten. Die kräftig angezogene Inflation beschert zudem ein deutlich höheres Maß an Verunsicherung in den Unternehmen und bei den Endverbrauchern. Vor dem Hintergrund dieser enormen Belastungen stimmt es zuversichtlich, dass sich die Konjunktur in der Region zwar drastisch, aber nicht extrem abgekühlt hat, zumindest noch nicht. Zu diesem Fazit kommt die IHK Hanau-Gelnhausen-Schlüchtern nach Auswertung ihrer aktuellen Herbst-Konjunkturumfrage.

 

Laut den Umfrageergebnissen stufen aktuell 26,9 Prozent aller 160 antwortenden Unternehmen aus allen wichtigen Teilregionen und Branchen in Hanau und im Landkreis ihre Wirtschaftslage als gut ein. Vor einem Jahr bewerteten allerdings noch 43,7 Prozent der Unternehmen ihre gegenwärtige Lage als „gut“, und im Frühjahr waren es 34,4 Prozent. Diese merkliche Abkühlung korrespondiert mit den negativen Lagebildern in Teilen der Wirtschaft. Momentan verzeichnet die IHK 16,3 Prozent der Betriebe mit „schlecht“-Antworten, gegenüber 10,2 Prozent vor einem Jahr und 16,7 Prozent im Mai. Unter dem Strich bleibt der Saldo zwischen den Antworten „gut“ und „schlecht“ mit 10,6 Prozentpunkten noch deutlich im Plusbereich. Das ist deutlich besser als zum Höhepunkt der Corona-Krise im Frühsommer 2020 – damals lag der Saldo bei -28,3 Punkten.

Weitaus schlechter bewerten die Unternehmen ihre künftigen Aussichten: Lediglich 5,7 Prozent der Unternehmen hoffen als Besserung im kommenden Jahr. Im Frühsommer lag dieser Wert noch bei 11,2 Prozent und vor einem Jahr bei 24,0 Prozent. Eine „eher ungünstigere“ Entwicklung erwarten derzeit 52,5 Prozent der Unternehmen nach 42,1 Prozent im Mai und 15,3 Prozent im Oktober 2021.

Besonders schlecht schätzen kleinere Unternehmen mit weniger als 20 Mitarbeitern die aktuelle und die bevorstehende Wirtschaftslage ein. Nur jedes siebte Unternehmen (15,8 Prozent) schätzt die aktuelle Lage als gut ein, und gar nur jedes fünfzigste Unternehmen (1,8 Prozent) sieht die Zukunft positiv. Die größeren Mittelständler bewerten die Lage und ihre Erwartungen hingegen etwas besser, wenn auch bei weitem nicht als gut.

Der IHK-Konjunkturklima-Indikator verknüpft die Angaben zu Lage und Erwartungen. Dieses Mal fällt die zentrale Kennzahl auf 76,7 Punkte – aber sie liegt damit um mehr als 13 Punkte höher als zu Beginn der Corona-Krise und um zehn Punkte oberhalb des Wertes am Beginn der Weltfinanzmarktkrise vor über 13 Jahren.

„Fast drei Jahre nach Beginn der Corona-Krise erlischt bei vielen der kleineren Unternehmen die Hoffnung auf eine grundlegende Besserung der Lage. Das ist Besorgnis erregend, zumal viele dieser Unternehmen kaum noch die finanzielle Kraft haben dürften, beim nächsten Aufschwung wieder durchzustarten. Da wir aus anderen Umfragen wissen, dass bei einer Verdoppelung der Energiepreise im Vergleich zu 2021 gut die Hälfte der Unternehmen in diesem Jahr rote Zahlen schreiben wird, fürchte ich, dass die Gaspreisbremse nicht reichen wird, um die vielen, hoch belasteten Dienstleister, Händler und Industriezulieferer über Wasser zu halten. Geschieht zu wenig oder zu spät oder das Falsche, wird diese Krise viel mehr Opfer unter diesen Unternehmen und ihren Mitarbeitern fordern als die Pandemie“, befürchtet IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Gunther Quidde. Der IHK-Mann sieht aber auch Hoffnungszeichen: „Die aktuelle Lage in der Wirtschaft bedeutet eine erhebliche Verschlechterung, ganz besonders in den nächsten Jahren. Aber ich leite aus den Daten noch keinen tieferen Absturz der Konjunktur her. Aus dem aktuellen Tief kann sich die Wirtschaft wieder herausarbeiten. Offensichtlich haben viele mittlere und große Unternehmen ihre Hausaufgaben bereits gemacht, um ihre Kosten wieder in den Griff zu kriegen. Die kleineren Firmen haben es da oft schwerer, sollten es ihnen aber gleichtun.“

 

Die Unternehmen handeln sehr vorsichtig

Aus den Ergebnissen der IHK-Umfrage lässt sich ableiten, dass momentan sehr viele Unternehmen geplante Investitionen zurückstellen und ihre Mitarbeiterzahl nicht weiter aufstocken wollen. Diese Unternehmen wollen ihre angespannte Finanzlage nicht noch zusätzlich belasten. Aber die Kapitalbasis ist bei zwei Dritteln aller Unternehmen noch immer unproblematisch, trotz aller Belastungen. Dies dürfte der Grund sein, warum vor allem Unternehmen aus Industrie und Großhandel – im Inland! – verstärkt investieren wollen – und das nicht nur in Rationalisierungen, sondern auch in Produktinnovationen und Kapazitätserweiterungen. Noch ist es zu früh, um daraus einen Silberstreif am Konjunkturhorizont zu konstruieren – aber der Hoffnungsschimmer könnte schon 2023 zu erkennen sein.

Eine erste zaghafte Entwarnung gibt es sogar schon bei den Exporten – 2023 dürfte die exportstarke Wirtschaft im Main-Kinzig-Kreis noch zu kämpfen haben, aber die ganz großen Sorgen vom Frühjahr beginnen sich zu legen. Offensichtlich bekommen immer mehr Unternehmenseinkäufer ihre Lieferketten nach Neuaufstellung sukzessive wieder in den Griff.

 

Konjunkturabkühlung in fast allen Branchen

In nahezu allen Branchen sind laut IHK-Umfrage die Erwartungen teils deutlich gesunken. Vor allem der breit aufgestellte Einzelhandel, aber auch der Großhandel, sowie das Gastgewerbe stehen vor einer Krise, die nicht nur konjunkturell verursacht ist. Die Hauptursache: Die Konsumneigung der privaten Haushalte ist angesichts der stark erhöhten Kosten für Strom, Gas und andere Energieträger drastisch in den Keller gegangen. Wo kaum Geld ist, kann auch nur wenig mehr als das Notwendige konsumiert werden. Wenn das Verbrauchervertrauen schrumpft, spüren dies diejenigen Branchen besonders stark, die Endverbraucher bedienen. Die Krise des Handels, die längst zur Krise der Innenstädte geworden ist, schwelt nicht mehr, mittlerweile brennt es offen im Gebälk. Sorgen macht sich auch das Baugewerbe, dass nach Jahren des Erfolges nun wieder gezwungen ist, seine Pläne zurückzuschrauben.

Aktuell tragen – in Grenzen – die Konjunktur vor allem drei Branchen: Den personenbezogen arbeitenden Dienstleistern geht es noch recht gut, die Industrie ist bei weitem nicht so stark abgestürzt, wie befürchtet, und die Geldhäuser können dank der Rückkehr von Pluszinsen wieder ein wenig auf Besserung hoffen – allerdings noch auf sehr niedrigem Niveau.

 

Fachkräftemangel, Inlandsnachfrage sowie Energie- und Rohstoffpreise als Hauptrisiken

„In den Lehrbüchern für Wirtschaft dürfte sich schon bald ein neues Kapitel finden lassen unter der Überschrift ‚Fachkräftemangel bei Inflation und steigenden Zinsen‘. Ich kann mich nicht erinnern, jemals davon gelesen zu haben, dass die beiden Produktionsfaktoren Arbeit und Kapital gleichzeitig in allen Industrieländern knapp wurden. Das ist sehr ungewöhnlich und belastet sehr viele Unternehmen auch bei uns erheblich“, skizziert IHK-Hauptgeschäftsführer Quidde die aktuelle Lage. Was belastet die Unternehmen besonders? Laut Umfrage der IHK ist es neben den stark gestiegenen Energie- und Rohstoffpreise mitsamt Inflation vor allem die schwächere Inlandsnachfrage, die sich an dieser Stelle als fehlende Binnennachfrage etwa im Einzelhandel kristallisiert. Aber auch der noch immer bestehende Fachkräftemangel begrenzt die Chancen auf eine baldige wirtschaftliche Erholung. Der IHK-Chef dazu: „Das ist ein struktureller und kein konjunktureller Faktor, auf den Unternehmen vor allem mit einer deutlichen Ausweitung ihrer der Aus- und Weiterbildungsaktivitäten sowie mit Maßnahmen zur besseren Vereinbarung von Beruf und Familie reagieren. Beide Wege sind gut geeignet, neben verstärkten Rationalisierungen zum Abbau von Routinetätigkeiten in den Unternehmen, um den Fachkräftemangel wenigstens ein wenig abzufedern.“ Da es unwahrscheinlich ist, dass jetzt aus dem Ausland gut qualifizierte Fachkräfte den Weg zu uns finden, bleibt den Betrieben auch sonst wenig anderes übrig. Der Arbeitsmarkt dürfte in den kommenden Monaten und Jahren kaum diejenigen Kräfte bereitstellen, die derzeit trotz aller Krisenzeichen händeringend gesucht werden. Bei 10.423 offiziell ermittelten Arbeitslosen, von denen maximal ein Drittel dem Arbeitsmarkt ohne große Einschränkungen dem Arbeitsmarkt zur Verfügung steht, herrscht im Main-Kinzig-Kreis weitgehend Vollbeschäftigung. Quidde dazu: „Ich gehe nicht davon aus, dass wir viele zusätzliche Arbeitslose in den kommenden Wochen und Monaten sehen werden. Wenn die Unternehmen während der Corona-Krise eines gelernt haben, dann das: Mitarbeiter, die freigesetzt wurden, wechseln zu anderen Arbeitgebern und kommen nicht zurück. Das war lehrreich! Leichtfertig kündigt kein Arbeitgeber mehr.“

 

Die Bundespolitik ist und bleibt vor diesem Hintergrund aufgefordert, die Unternehmen weitgehend zu entlasten, in begründeten Einzelfällen helfend einzugreifen und den Energiemarkt in der Europäischen Union ohne ideologische Scheuklappen zu voranzubringen. Nur gemeinsam können die europäischen Staaten die Kraft finden, ihre Wirtschaft neu, wettbewerbsstärker, Energie sparender und umweltschonender aufzustellen. Dazu braucht es beides: unternehmerische Freiheit und einen verlässlichen Handlungsrahmen.

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Gaspreisbremse? Könnte funktionieren

IHK-Umfrage zeigt Möglichkeiten und Grenzen für Staatseingriff 

 

Der russische Überfall auf die Ukraine hat auch für die deutsche Wirtschaft Folgen, die wir alle uns früher nicht vorstellen konnten. Dazu gehören auch steigende Energiepreise – und seit Donnerstag die Ankündigung der Bundesregierung, diese mit Obergrenzen deckeln zu wollen. Marktwirtschaft funktioniert anders. Aber in außergewöhnlichen Zeiten und ganz ausnahmsweise scheinen auch drastische Maßnahmen angebracht. Die beiden Industrie- und Handelskammern (IHK) Hanau – Gelnhausen – Schlüchtern sowie Fulda haben dazu eine Umfrage unter ihren Mitgliedsunternehmen vorgestellt, die zeigt, dass die Gaspreisbremse sinnvoll ist. 

 

Das aktuelle Stimmungsbild, welches die beiden IHKs bei über 60 Unternehmen eingefangen haben, belegt deutlich, dass die extreme Lage und allgemein schlechten Erwartungen der regionalen Wirtschaft deutlich schaden. Es werden hohe Verluste und auch Insolvenzen von Kunden und Zulieferern erwartet, teilweise befürchten die antwortenden Unternehmerinnen und Unternehmer auch, selbst in den Konkurs abzurutschen. Erschwerend kommt hinzu: Eine rasche wirtschaftliche Erholung ist laut Umfrage vorläufig nicht zu erwarten. 

 

Dementsprechend schockiert sind Unternehmen, wenn ihnen angesichts drohender „Gasmangellage“ – ein Begriff, der noch vor wenigen Monaten völlig unbekannt war – der Energieversorger auch noch den Liefervertrag kündigt. Bereits jedes achtes Unternehmen (13%) musste in den vergangenen Wochen diese bittere Erfahrung machen. Dieser Wert könnte in den nächsten Monaten noch steigen, wenn die Preise nicht sinken und Energieversorger selber in Bedrängnis geraten. Deshalb könnte die Gaspreisbremse die Energieversorger stabilisieren und damit die Planungssicherheit der Unternehmen erhöhen. 

 

Denn selbst mit bestehenden Versorgungsversorgen ist die Planungssicherheit dahin. Laut Umfrage haben sich in den Unternehmen die Verbrauchspreise für Erdgas bis jetzt im Mittel um sechs Cent pro Kilowattstunde erhöht. Bisher mussten Unternehmen meist um die 5 ct/kWh zahlen. 

 

Die 43% der Unternehmen, die eine Preiserhöhung angekündigt oder sogar bereits verordnet bekommen haben, leiden teilweise (7%) unter künftig vier- oder fünffach höheren Preisen. Die Preise für Strom sind mit über zwölf Cent pro Kilowattstunde sogar noch stärker gestiegen. 

 

Derart starke Steigerungen können nur Unternehmen halbwegs verkraften, deren Anteil von Energiekosten am Umsatz der Unternehmen gering ist. Das ist eine einfache kaufmännische Rechnung: Wenn sich die Energiepreise auch nur verdoppeln – viele Unternehmen leiden unter stärkeren Preissteigerungen – wird sich auch der Anteil der Energiekosten am Umsatz ungefähr verdoppeln und steigt z. B. von fünf auf zehn Prozent. Fünf Prozent mehr Kosten am Umsatz bedeuten stets auch fünf Prozentpunkte weniger Gewinn – gemessen am Umsatz. Nur wenige Unternehmen erreichen zehn Prozent „Umsatzrendite“ oder mehr. Deshalb steht in vielen Unternehmen bereits heute wegen der gestiegenen Energiepreise die Marge unter Druck. Mit hoher Wahrscheinlichkeit wird kaum ein Unternehmen mit einem bisherigen Energiekostenanteil am Umsatz von 5% noch einen Gewinn ausweisen. In diese Kategorie fällt aber fast die Hälfte aller befragten Unternehmen (46%). 

 

Ohne beherzte Gegenmaßnahmen wie die Gaspreisbremse sind sehr viele dieser Unternehmen schon bald in ihrer Existenz bedroht. Denn ein weiteres Ergebnis der Umfrage zeigt, wie scharf der Wettbewerbsdruck der meisten Unternehmen ist. Während Energiepreiserhöhungen um 100% bis 200% üblich sind, geht die Hälfte (48%) der Unternehmen davon aus, ihre eigenen Preise um max. 2% erhöhen zu können. Und selbst das glückliche Neuntel, das glaubt, Preiserhöhungen um mehr als 10% durchsetzen zu können, wird die Preissteigerungen des Energiebedarfs nicht einfangen können. 

 

Kleiner Lichtblick: Einige Unternehmen berichteten, dass sie bislang keine negativen Folgen spüren und dass ihr Geschäft stabil weiterläuft. Aber vor allem die energieintensiv produzierenden Betriebe haben laut Umfrage schon jetzt kaum noch Spielraum. Ihnen mangelt es an Wettbewerbsfähigkeit, und sie können wichtige Vorprodukte oder Materialien nicht mehr zu weltmarktüblichen Preisen herstellen. Dementsprechend erreichte die IHK auch die Rückmeldung: „Ich stelle bis auf weiteres die Produktion zu einhundert Prozent ein.“ 

 

„Die von der Bundesregierung angekündigte Bremse für Gas- und Strompreise könnte die dringend notwendige Entlastung für die Mehrheit der Unternehmen sein“, hofft IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Gunther Quidde und ergänzt: „Der 200 Milliarden Euro starke Abwehrschirm stammt mit Sicherheit nicht aus dem volkswirtschaftlichen Lehrbuch der Marktwirtschaft. Aber diese Maßnahme kann, wenn sie richtig umgesetzt wird, Vertrauen schaffen und die aufgeregten Märkte beruhigen – so wie Stop-Schilder den Verkehrsfluss bremsen und Unfälle verhindern. Ich hoffe sehr, dass die Preisbremse gegen weitere Vertragskündigungen durch Strom- und Gasversorger wirkt. Wenn auf diese Weise die Unternehmen wieder Planungssicherheit bekommen, mag der harte Eingriff in die Marktordnung gerechtfertigt sein, weil er die drohende Rezession wenigstens etwas abmildern wird. 

 

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Bad Orb, 22.08.2022


Neues hessisches Dorfentwicklungsprogramm aufgelegt


Michael Reul (CDU): „Die Dörfer sollen selber entscheiden, was geplant und gemacht wird.“

Landtagsabgeordneter Michael Reul (CDU) informiert, dass sich die hessischen Kommunen ab sofort für das Dorfentwicklungsprogramm 2023 des Landes Hessen bewerben können. Wie Reul weiter mitteilt, können künftig Dorfentwicklungsplanungen und Dienstleistungen, Maßnahmen im Bereich der lokalen Basisinfrastruktur und der öffentlichen Daseinsvorsorge gefördert werden. Eine
Förderung ist ebenso für die Umnutzung, für die Sanierung und für den Neubau von Ortskernen sowie für Projekte auf Freiflächen und im Ortsbild möglich.


„Mit dem Dorfentwicklungsprogramm 2023 führt die hessische Landesregierung ihre zielgerichtete
Förderung in die kleineren Gemeinden Hessens fort. Das bisherige IKEK (integriertes kommunales
Entwicklungskonzept) wird damit abgelöst und die Fördergrundlagen sehr deutlich reduziert. Dies
erlaubt den Entscheidungsträgern vor Ort ein Mehr an Handlungs- und Planungsmöglichkeiten.

Ziel ist es, die Beteiligung und die Mitwirkung der Bürgerinnen und Bürger an den geplanten
Projekten im Rahmen des Dorfentwicklungsprogramms zu ermöglichen. Dörfliche Strukturen sollen
aufrechterhalten werden. Da sollten alle Bürgerinnen und Bürger vor Ort mitreden und
mitentscheiden können.


Mit dem neuen Programm können die Dörfer selbst entscheiden, welche Maßnahmen durchgeführt
werden. Hierfür stellen die EU, der Bund und das Land Hessen jährlich über 30 Millionen Euro zur
Verfügung“, so Landtagsabgeordneter Michael Reul. Weitere Informationen:
Dorfentwicklung |
umwelt. hessen.de

 

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Bad Orb, 10.08.2022
PRESSEMITTEILUNG:

Unternehmensbesuch bei „De Beer Breidenbach“

Landtagsabgeordneter Michael Reul zu Gast in Linsengericht


Der Landtagsabgeordnete Michael Reul (CDU) war gemeinsam mit Kreisausschussmitglied Uwe
Häuser (CDU) in Linsengericht zu Gast bei der Firma „De Beer Breidenbach“, einem
Spritzgussunternehmen, das sich auf die Verarbeitung von Weichkunststoffen spezialisiert hat. Durch das Unternehmen führten sie der ehemalige Eigentümer Wolfgang Breidenbach sowie der aktuelle Prokurist Herbert Prisching.


Reul und Häuser bekamen einen Einblick in den innerorts gelegenen Standort, an dem derzeit 85
Mitarbeiter beschäftigt sind, sowie den aktuell in der Entwicklung befindlichen Neubau außerorts im
Gebiet „Am Weinberg“. Mit der Firmenerweiterung in Linsengericht hat das Unternehmen ein
deutliches Bekenntnis zum Standort und zur Gemeinde abgegeben und auch im Hinblick auf einen
nachhaltigen Klimaschutz Maßstäbe gesetzt. So werde das neue Unternehmensgebäude zu 100%
CO²-neutral sein und somit keine fossilen Brennstoffe im Betrieb eingesetzt. Von zentraler
Bedeutung seien hierbei unter anderem der Einsatz von Wärmerückgewinnungselementen sowie die Installation von PV-Anlagen auf der gesamten Dachfläche des Neubaus.


Es sei das Selbstverständnis der Firma, so die Unternehmensvertreter, ein Linsengerichter
Unternehmen zu sein und gerne bringe man sich in der Gemeinde ein. Bei der Firmenerweiterung
achtet das Unternehmen daher auch besonders darauf, Dienstleister aus der Region einzusetzen.

Im anschließenden Gespräch, an dem auch Geschäftsführerin Wilma Koolen-Hermkens teilnahm,
wurde über die Arbeit des Unternehmens sowie aktuelle Herausforderungen gesprochen. Zunächst
sah man sich in den letzten Jahren mit Herausforderungen im Zuge der Corona-Pandemie
konfrontiert. In jüngster Zeit sind die Auswirkungen des Ukraine-Krieges auf dem Rohstoffmarkt
spürbar geworden. Mehrere hundert Prozent sind die Rohstoffpreise mittlerweile teilweise gestiegen.
Grundsätzlich stellt auch der Fachkräftemangel ein Problem für das Unternehmen dar. So gestaltet
es sich teilweise etwa schwierig, Auszubildende zu finden.

 

Michael Reul bedankte sich für die Möglichkeit, das Unternehmen besuchen zu können und einen

Einblick in die Arbeit zu erhalten. Reul abschließend: „Es ist toll zu sehen, was hier in Linsengericht
vom Unternehmen ‚De Beer Breidenbach‘ geleistet wird. Besonders freut mich, dass im Zuge des
Unternehmens-Neubaus der Klimaschutz eine wesentliche Rolle spielt und darüber hinaus natürlich
das deutliche Bekenntnis zur Region mit der ortsnahen Firmenerweiterung. Mittelständische
Unternehmen sind das Rückgrat unserer Wirtschaft und von besonderer Bedeutung gerade im
ländlichen Raum. Es ist daher wichtig, dass die Unternehmen sich hier weiterentwickeln können und
somit regionale Arbeitsplätze erhalten und auch neue geschaffen werden.

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Mail-Nachricht von der IHK Gelnhausen                                       vom 10. Aug. 2022

 

IHK bleibt vom Internet getrennt 

 

Sehr geehrte Damen und Herren,

anbei eine Status-Mitteilung der IHK in Hanau zum Cyberangriff, der die deutsche IHK-Organisation getroffen hat. Damit die Unternehmen arbeitsfähig bleiben und zum Beispiel ex- oder importieren können und damit das Angebot rund um die Aus- und Weiterbildung im Main-Kinzig-Kreis auch in der Sommerzeit keinen Schaden nimmt, hat die IHK kurzfristig eine Not-Internetseite erstellt. Sie finden diese Seite unter der URL www.ihk-hu.de.

Weitere Details entnehmen Sie bitte der folgenden Pressemitteilung. Über eine Veröffentlichung in Ihrem Medium wären wir sehr dankbar.

Freundliche Grüße

Achim Knips

Abt. Öffentlichkeitsarbeit

IHK Hanau-Gelnhausen-Schlüchtern

 

Text Mitteilung:

Die IHK bleibt weiter offline – vorerst

Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Hanau-Gelnhausen-Schlüchtern weist darauf hin, dass die Untersuchungen rund um die mögliche Cyberattacke auf die IT-Systeme der deutschen IHK-Organisation andauern. Die Datenverarbeitungsgesellschaft der IHKs arbeitet dazu intensiv mit dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) und den Ermittlungsbehörden zusammen. Die „Zentral- und Ansprechstelle Cybercrime Nordrhein-Westfalen“ hat die polizeilichen Ermittlungen übernommen.

Um möglichen Schaden zu vermeiden und um Datensicherheit zu gewährleisten, wird derzeit sehr sorgfältig daran gearbeitet, die IT-Systeme nach intensiven Prüfungen wieder online zu stellen. Hierbei steht selbstverständlich die Sicherheit im Mittelpunkt. Die deutschen IHKs und der DIHK sind für ihre Mitglieder und weitere Kunden in der Zwischenzeit telefonisch zu den Geschäftszeiten erreichbar.

Die Telefonnummern und Adressen der deutschen IHKs finden die Unternehmen auf der DIHK-Website unter www.dihk.de. Die Ansprechpartner in der IHK Hanau-Gelnhausen-Schlüchtern listet der folgende Wegweiser auf. Er ist unter www.ihk-hu.de zu finden.

 

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Bund gegen BayernStreit um TÜV-Bewertung von AKW in Bayern

Stand: 06.08.2022 15:47 Uhr

Soll ein bayerisches AKW weiterlaufen? Technisch möglich, meint der TÜV Süd. Das Bundesumweltministerium sieht jedoch gravierende Mängel in der Bewertung. Bayerns Umweltministerium weist das zurück.

Der Streit zwischen dem Bund und Bayern um einen möglichen Weiterbetrieb eines Atomkraftwerkes und der potenziellen Wiederinbetriebnahme eines weiteren in Bayern geht in die nächste Runde: Bayerns Umweltministerium wies die vorangegangene Kritik des Bundesumweltministeriums an einer TÜV-Bewertung zweier bayerischer Atomkraftwerke zurück.

"TÜV Süd ist einer der renommiertesten Experten"

Ein Sprecher des Ministeriums sagte dazu: "Der TÜV Süd ist einer der renommiertesten und mit Fragen der Kernkraft am besten vertrauten Experten." Bei der Bewertung zentraler und entscheidender Fragen solle auf die bestmögliche Expertise zurückgegriffen werden.

Deshalb habe das Ministerium "sowohl ein sicherheitstechnisches als auch ein Rechts-Gutachten" in Auftrag gegeben. Sicherheitsbedenken stünden demnach "einer befristeten Laufzeitverlängerung nicht entgegen", fügte der Sprecher hinzu.

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Debatte über Laufzeitverlängerung

Scholz erwägt längere AKW-Nutzung

 

Tagesschau.de Stand: 03.08.2022 16:23 Uhr

Nachdem die FDP längere AKW-Laufzeiten mit Blick auf die Gas-Krise gefordert hatte, erwägt Bundeskanzler Scholz nun auch eine etwas längere Nutzung der Atomkraft. Umweltschützer warnten derweil, dass die Debatte die Energiewende blockiere. Bundeskanzler Olaf Scholz hat sich offen gezeigt für längere Laufzeiten der letzten drei Atomkraftwerke, die in Deutschland noch am Netz sind. Mit Blick auf die Gas-Krise sagte Scholz, die Kraftwerke seien zwar "ausschließlich relevant für die Stromproduktion und nur für einen kleinen Teil davon". Trotzdem "kann das Sinn machen", sagte der SPD-Politiker. Eigentlich soll der Betrieb der Atommeiler zum Jahresende eingestellt werden.

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Gaspreise im Herbst und Winter – auf was sollten sich Unternehmen einstellen?

                                                                                                            18. Juli 2022 

 

Vergangene Woche bot die Industrie- und Handelskammer (IHK) Hanau-Gelnhausen-Schlüchtern einen kostenfreien Online-Vortrag zur Entwicklung auf den Gas- und Strommärkten an. Die Vorträge von Martina Butz, Geschäftsführerin der Stadtwerke Hanau GmbH, und Alois Blos, Bereichsleiter Vertrieb im gleichen Unternehmen, sowie von Matthias Hube, Leiter des Uniper-Kraftwerks Staudinger in Großkrotzenburg, erklärten den Rahmen der Gasmangellage in Deutschland und welche Folgen sich daraus für die Unternehmen ergeben. Um es gleich zu berichten: Die Vorträge brachten keine Entwarnung. Zwar werden die Gasliefermen­gen nach Deutschland nicht vollends versiegen, sie sind aber so stark reduziert, dass zwangsläufig die Preise stark steigen. Zu erwarten sind Erhöhungen um den Faktor vier bei den Gaspreisen – und das mindestens bis Ende 2023.

 

Viele Unternehmen versuchen, durch Ausweichreaktionen die steigenden Kosten zu vermeiden. Ähnlich werden auch viele private Haushalte vorgehen. Doch der Umstieg von Gas aus Strom wird die Strompreise ebenfalls steigen lassen, vermutlich um das Dreifache und das ebenfalls bis Ende 2023. „Energie wird sehr teuer, weitere Preissteigerungen sind nicht auszuschließen. Wir haben noch erhebliche Risiken im Markt“, warnte Alois Blos. Die online anwesenden Unternehmer und Geschäftsführer teilten diese Befürchtung. „Das Preisniveau von 2021 werden wir über viele Jahre weder bei Gas noch bei Strom wieder erreichen“, re­sü­mierte Moderator und IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Gunther Quidde.

 

Auf reges Interesse bei den Unternehmen trafen auch die Informationen zu den „Alarmstufen“ des nationalen Notfallplan Gas und zu aktuellen Gesetzgebungsverfahren, wie beispielsweise die Änderungen im Energiesicherungsgesetz zum „Brennstoffwechsel“.

 

Die IHK bittet Unternehmen, die eine Umstellung des Brennstoffes für ihre Anlagen planen und Schwierigkeiten bei der anstehenden Genehmigung bekommen, sich zeitnah bei ihr zu melden. Die IHK will bei den Folgevorträgen auch konkrete Anwendungsfälle aufzeigen und die Politik darüber informieren, wo überflüssige Bürokratie bei Genehmigungsverfahren die Umstellungen erschweren.

 

 

Weitere Fachvorträge zum Thema sind in Vorbereitung. Ansprechpartner ist Alexander Savelsberg, Tel. 06181 9290-8810, E-Mail a.savelsberg@hanau.ihk.de.

 

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Banner Hessen
 
 
Wiesbaden, 11.07.2022

 

 
Liebe Mitglieder der CDU Hessen,
 
würdevolles Altern und Pflege sind zentrale Themen unserer Gesellschaft. Mittlerweile gibt es sehr viele Möglichkeiten, die es älteren Menschen erlauben, den Lebensabend zu Hause zu verbringen – selbst dann, wenn eine Pflegebedürftigkeit vorliegt oder Unterstützung im Alltag benötigt wird. Häufig helfen Angehörige mit oder übernehmen sogar die häusliche Pflege – neben Beruf und Kindern oft eine hohe Belastung. Auch die stationäre Pflege steht vor Herausforderungen, die jetzt und in Zukunft verstärkt angepackt werden müssen.
 
In unserem digitalen Diskussionsformat „Gemeinsam über morgen sprechen“ möchten wir dieses wichtige Thema aufgreifen. Unsere Sprecherin für Pflegepolitik, Frau Petra Müller-Klepper MdL, möchte gemeinsam mit Ihnen sowie Frau Prof. Dr. Barbara Klein (Sprecherin des Forschungszentrums FUTURE AGING & Dekanin des Fachbereichs 4: Soziale Arbeit und Gesundheit, Frankfurt UAS) und Herrn Paul Weimann (Landesvorsitzender VdK) über aktuelle Herausforderungen in der Pflege und zukunftsfähige Lösungen sprechen in „Gemeinsam über morgen sprechen: Pflege im Fokus!“.
 
Wir laden Sie herzlich zu unserer digitalen Veranstaltung am Montag, den 18. Juli 2022, ab 18:30 Uhr über Webex ein.
 
Unter dem folgenden Link können Sie sich ganz einfach für das digitale Veranstaltungsformat anmelden:
https://www.cdu-fraktion-hessen.de/formulare/pflege/
 
 
Wir freuen uns auf Sie!
Ihre CDU-Fraktion im Hessischen Landtag
 
 
Kontakt:
CDU-Fraktion im Hessischen Landtag
Schlossplatz 1-3
65183 Wiesbaden
Tel.: 0611 - 350 534
Fax: 0611 - 350 552
cdu-fraktion@ltg.hessen.de
 
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Dienstanbieter dieser E-Mail ist die CDU Hessen
im Auftrag der CDU-Landtagsfraktion Hessen
Inhaltlich Verantwortlicher ist Generalsekretär Manfred Pentz MdL.
 
CDU Hessen
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Frankfurter Straße 6 - 65189 Wiesbaden
Telefon: 0611-1665 0
E-Mail: info@cdu-hessen.de

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Atomkraftwerke könnten weiterbetrieben werden

 

Michael Bröcker, der renommierte Chefredakteur bei Media Pioneer, erklärt in der Maischberger-Sendung vom 22. Juni 2022, dass die derzeitigen deutschen AKWs  sinnvoll weiterbetrieben werden könnten. Gegenteilige Aussagen und deren Begründungen seien falsch.  Die Firma Westinghouse, USA  habe  festgestellt, dass sie die Lieferung von Brennstäben für die deutschen Atomkraftwerke sicherstellen könne.  Zum Thema Personal:  Das derzeitige Personal der Atomkraftwerke soll nach Schließung der AKWs in Vorruhestand geschickt werden.  Es sei aber auch möglich,  mit entsprechend geänderten und verbesserten Arbeitsverträgen auch zukünftig das AKW-Personal für die Tätigkeit am bisherigen Arbeitsplatz einzusetzen.

 

Die Aussage von Friedrich Merz und vielen Unionspolitikern,  dass die deutschen Atomkraftwerke  zur Sicherung der Energieversorgung für einen überschaubaren Zeitraum weiterbetrieben werden sollten, wird durch die genannten Fakten gestützt. Wirtschaftsminister Habbeck  verweist immer wieder auf fehlende Brennstäbe und fehlendes Personal, was dem Faktencheck nicht entspricht.

Auch das Argument, dass nur 11 % des Erdgases für Stromerzeugung benutzt wird und damit durch Atomkraft keine Gaseinsparung in diesem Bereich erreicht werden kann, ist nicht relevant. Denn mit Atomstrom, der zusätzlich zur Verfügung stehen würde, könnten z. B.  Zusatzheizgeräte mit Strom versorgt werden, was zur Reduzierung des Gasverbrauches führen würde, der im Winter überwiegend zur Gebäudeheizung genutzt wird.  Mit Nachtspeicherheizgeräten könnte der Einsatz des Atomstroms noch optimiert werden. 

 

Aber auch außerhalb der Heizperiode ist Atomstrom gut einsetzbar. Da der Strombedarf z. B. durch Elektroautos steigt, wird der Anteil des Grundlaststromes insgesamt vermutlich sowieso höher werden. Im ungünstigsten Fall könnte man mit  Atomstrom Wasserstoff  herstellen, der zukünftig eine stärkere Rolle als Kraftstoff spielen wird und bei entsprechender Aufbereitung auch  als Erdgasbeimischung verwendet werden kann.  

 

Auch wenn die Leistung von Atomkraftwerken nicht so einfach reguliert werden kann, wie bei Gaskraftwerken, ist Atomstrom sehr nützlich einsetzbar und sollte noch wenigstens drei bis vier Jahre genutzt werden. Man sollte auch nicht vergessen, dass der Atomstrom aus  den noch aktiven Kraftwerken in jedem Fall klimafreundlicher ist, als der Kohlestrom, da sich am Rückbauaufwand der Atomkraftwerke nichts ändern würde.  

 

                                                                                                             Köln/Berlin, 23. Juni 2022

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Hochqualifiziert, leistungsstark und innovativ im Vogelsberg

Landtagsabgeordneter Michael Reul und CDU-Birstein besuchen Maschinenfabrik


Seit 75 Jahren engagiert sich die Maschinenfabrik Wüstwillenroth GmbH in Birstein.

Seit 2008 leiten Heiner und Thomas Zinser das innovative Unternehmen im hessischen Vogelsberg, das sich mit einem Team von hochqualifizierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern kompetent in mehreren Branchen, wie zum Beispiel dem Maschinenbau, dem Anlagenbau, der Auto- und Luftfahrtindustrie sowie der Textilindustrie ebenso engagiert, wie für die Bereiche der Medizintechnik, des Energiesektors und des Amaturenbaus.

 

Anlässlich eines Unternehmen-Rundgangs stellte der Geschäftsführer der Maschinenfabrik Wüstwillenroth GmbH, Thomas Zinser, dem heimischen Landtagsabgeordneten Michael Reul (CDU) sowie Vertretern der Birsteiner CDU die Produktionsstätten in Wüstwillenroth vor und ging auf Fragen der Gäste ein. Dabei erfuhren die Besucher, dass das Unternehmen auf der Basis einer hochmodernen technologischen Infrastruktur qualitativ hochwertige Lösungen für die internationale Kundschaft erarbeitet.

 

Im Gespräch mit dem direkt gewählten Landtagsabgeordneten Michael Reul (CDU) sowie mit Vertretern der CDU-Birstein wurde deutlich, dass die Corona-Pandemie und der Ukraine-Krieg auch das Birsteiner Unternehmen vor große Herausforderungen stellt. Die Maschinenfabrik Wüstwillenroth GmbH setzt dennoch auf Investitionen in das Unternehmen, wie zum Beispiel in den vergangenen Jahren mit dem Bau neuer Betriebshallen und der damit verbundenen Erweiterung der Produktionskapazitäten auf dem Unternehmensgelände.

 

Landtagsabgeordneter Michael Reul führt aus: „Ich bin von der Innovations- und Leistungskraft sowie von dem qualitativ hochwertigen Angebot der Maschinenfabrik Wüstwillenroth beeindruckt und freue mich, dass das Birsteiner Unternehmen mit der Familie Zinser gemeinsam mit engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zukunftsorientiert auf den Standort Birstein setzt. Dazu gehört auch das große Engagement im Bereich der Ausbildung von jungen Menschen. Das Unternehmen bietet vielen jungen Frauen und Männern im ländlichen Raum des Vogelsbergs eine Zukunftsoption und präsentiert sich insgesamt als modernes und für die Region wichtiges Unternehmen. Insofern bedanke ich mich für das aufschlussreiche Gespräch und wünsche Herrn Zinser und seinem Team weiterhin viel Erfolg und Schaffenskraft.“

 

                                                                                                                                                                  Birstein, 9. Juni 2022

 

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      Lagebericht der Bundesnetzagentur zur Gasversorgung 

      >> aufrufen <<

 

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Beschluss der Gemeindevertretung: Sinntal wird Klimaschutzgemeinde 

                                                                                                                Kinzigtal-Nachrichten -von Marah Naumann -  25. Mai 2025 

Sinkende Grundwasserspiegel und Unwetter im Bergwinkel.  Auch hier ist der Klimawandel längst angekommen. Mit einem Beschluss hat die Gemeinde Sinntal nun den Weg geebnet, den Folgen des Klimawandels innerhalb der Kommune entgegenzutreten. 

 

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Erste Informationsveranstaltung zur Neuordnung der Grundsteuer in Bad Orb
Reul: „Unsere Maxime gilt: Verfassungsgemäß, einfach, verständlich und gerecht“


Anlässlich einer Informationsveranstaltung des Landtagsabgeordneten Michael Reul (CDU) und der
Stadt Bad Orb stellte Peter Mandler, Referatsleiter im hessischen Finanzministerium, in der Bad
Orber König-Ludwig I.-Stiftung die anstehende Neuordnung der Grundsteuer in Hessen vor.

Bereits zu Beginn der gut besuchten Veranstaltung stellten Bürgermeister Tobias Weisbecker (CDU)
und Stadtverordnetenvorsteher Michael Heim (FWG) im Rahmen ihrer Grußworte die Bedeutung der Grundsteuer für die Kommunen und die Bürgerinnen und Bürger heraus.


Peter Mandler führte anschließend aus, dass die Grundlage der Erhebung Grundsteuer nach einem
Urteil des Bundesverfassungsgerichts geändert werden muss. Auch in Hessen führt dies zu der
Aufgabe des bisher aufwändigen und jetzt verfassungswidrigen Verfahrens mit der Ermittlung des
Verkehrswertes der zu besteuernden Grundstücke. Das hessische Modell setzt künftig, wie Mandler
weiter ausführte, stattdessen auf ein vereinfachtes Verfahren bei der Ermittlung der Steuer-
Bemessungsgrundlage. Dabei wird etwa in Zukunft im Rahmen des neuen hessischen Modells bei
einem Einfamilienhaus die Wohnfläche sowie die Grundstücksfläche zur Berechnung herangezogen
und somit ein vereinfachtes, verständliches sowie gerechtes Verfahren gewählt.


„Das Bundesverfassungsgericht hat uns aufgelegt, ein neues Grundsteuermodell zu erarbeiten, da die 
bisherigen Berechnungsgrundlagen, die aus dem Jahr 1964 stammen, verfassungswidrig sind

Wir haben uns als Koalition im Hessischen Landtag dazu entschieden, ein eigenes und vor allen Dingen einfaches, verständliches und gerechtes Verfahren zu entwickeln, dass den Vorgaben des
Bundesverfassungsgerichts standhält. Das Modell der Bundesregierung ist für Hessen nicht
praktikabel, da dies zu komplex, wenig verständlich ist. Die Bürgerinnen und Bürger sollen die
Erhebung der Steuer nachvollziehen können und nicht mit der Ermittlung und Auskunft über
zahlreiche Parameter belastet werden. Die Maxime gilt: Die Grundsteuer muss verfassungsgemäß,
verständlich, einfach und gerecht sein 
Das bedeutet, dass in Hessen künftig ausschließlich die Grundstücksfläche und die Wohnfläche Grundlage der Berechnung sein werden. Die Kommunen sind verpflichtet, die Bemessungsgrundlage mit einem Hebesatz, den sie wie bisher auch weiter berechnen, zu multiplizieren und damit die Grundsteuerhöhe festzulegen.


Es liegt letztlich an der Kommune, wie hoch die Steuer sein wird und ob es in den Städten und
Gemeinden im Vergleich zu heute zu Steuermehreinnahmen oder zu Steuermindereinnahmen
kommen wird.


Das Ziel der Landesregierung ist, dass die Neuordnung der Grundsteuerreform zum 01.01.2025
aufkommensneutral vollzogen wird. Sie wird daher den Kommunen im Jahr 2024 die jeweiligen
Grundsteuersätze öffentlich vorschlagen, die so berechnet sind, dass die Kommunen weder Mehr-,
noch Mindereinnahmen nach der Neuordnung bei der Grundsteuer erzielen. Damit wird zudem eine
größtmögliche Transparenz sichergestellt.


Die Grundsteuer ist die wesentliche Einnahmequelle der hessischen Kommunen. Sie betrifft nahezu
alle Mitbürgerinnen und Mitbürger, Eigentümerinnen und Eigentümer von Wohnraum und
Grundstücken ebenso, wie Mieterinnen und Mieter. Insofern freue ich mich, dass unsere
Informationsveranstaltung sehr gut besucht war. Weitere Informationsveranstaltungen werden in
den nächsten Monaten sicherlich stattfinden. Darüber hinaus informiert das hessische
Finanzministerium umfassend über die die Neuordnung der Grundsteuer, zum Beispiel auf der
Internetseite www.grundsteuer.hessen.de“, so Landtagsabgeordneter Michael Reul.

 

                                                                                                                Bad Orb, 23. Mai 2022

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CDU Main-Kinzig fordert Ausweitung der Energiekostenpauschale

 

In einer gemeinsamen Pressemitteilung fordern der CDU-Kreisvorsitzende Max Schad sowie die Kreisvorsitzenden der Senioren Union, Gerhard Reitz, und der Jungen Union, Jannik Marquart, die Energiekostenpauschale auch auf Rentner, Azubis und Studenten auszuweiten. Steigende Energiekosten und Spritpreise infolge des Ukraine Krieges belasten die Bürgerinnen und Bürger zunehmend. Aus gegebenem Anlass hat die Ampel-Koalition im Bund ein Maßnahmenpaket zur Entlastung der Gesellschaft beschlossen. Demnach sollen Erwerbstätige einmalig eine Energiekostenpauschale in Höhe von 300 Euro brutto zuzüglich zu ihrem Gehalt erhalten.

 

„Die Energiekostenpauschale der Ampelkoalition halten wir für ungerecht. Nicht nur Erwerbstätige sind von den steigenden Energiepreisen betroffen – alle leiden unter den steigenden Kosten. Wir dürfen Rentner, Azubis und Studenten mit dieser Belastung nicht im Stich lassen“, erklärt Max Schad. Mit der Begrenzung auf Erwerbstätige werde etwa ein Viertel der Bevölkerung nicht vom Maßnahmenpaket berücksichtigt. Die Bundesregierung müsse bei der Umsetzung der geplanten Pauschale deshalb dringend nachbessern und diese auch auf Rentner, Azubis und Studenten ausweiten.

 

Als Argument gegen eine Ausweitung hatte die Bundesregierung bisher angeführt, dass Rentnerinnen und Rentner ohnehin bereits von einer Rentenerhöhung profitieren würden. „Die Erhöhung des Rentenniveaus hängt aber nicht mit den steigenden Preisen, sondern mit den Tarifabschlüssen der vergangenen Jahre zusammen. Daher ist die Behauptung des Bundesarbeitsministers, dass Rentner wegen der 5-prozentigen Rentenerhöhung von der Pauschale ausgenommen sind, schlichtweg falsch“, so der Vorsitzende der Senioren Union Main-Kinzig Gerhard Reitz.

 

Völlig unverständlich sei auch, dass Azubis und Studenten nicht berücksichtigt worden seien. „Alle Altersklassen sind von den Preissteigerungen gleichermaßen berührt. Selbstverständlich sind aber gerade diejenigen betroffen, die am Ende des Monats schon jetzt nicht viel in der Tasche haben. Wir müssen dafür sorgen, dass sich auch junge Menschen kurz vor dem Berufseinstieg ihren Alltag noch leisten können“, betont Jannik Marquart.

 

„Die pauschale Entlastung für alle Bürgerinnen und Bürger muss kommen“, sind sich Schad, Reitz und Marquart abschließend einig.

 

 MKK, 18. Mai 2022 

 

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An die
Mitglieder der CDU Deutschlands
 
Liebe Parteifreundinnen und Parteifreunde,
 
der Krieg gegen die Ukraine dauert jetzt schon mehr als 70 Tage. In dieser Woche habe ich die Reise nach Kiew nachgeholt, zu der mich das ukrainische Parlament schon zu Beginn des Jahres eingeladen hatte, die ich aber zwei Tage vor dem Beginn des Krieges absagen musste. Ergänzend zu dem, was Sie in den Medien über diese Reise schon gelesen und gehört haben, möchte ich Sie als Mitglied der CDU heute noch einmal persönlich über meine Eindrücke informieren, die ich aus den Gesprächen und Begegnungen in Kiew mitgenommen habe.
Niels Starnick / Bild
Mir bleiben vor allem die Bilder aus Irpin in Erinnerung – einer Stadt, in der vor dem Angriff der russischen Armee über 40.000 Menschen friedlich gelebt haben. Sie konnten fast alle die Stadt kurz vor dem Beginn der russischen Offensive verlassen, aber jetzt sind mehr als 90 Prozent der Gebäude beschädigt, die Hälfte ist unbewohnbar und muss abgerissen werden – darunter Kirchen, Krankenhäuser und Kindergärten. Die Fernsehbilder geben uns täglich einen Eindruck der Geschehnisse. Aber es ist noch einmal etwas ganz anderes, das Ergebnis dieser sinnlosen Zerstörung einer ganzen Stadt auch mit eigenen Augen zu sehen und die Überlebenden zu treffen.
 
Umso wichtiger waren die zahlreichen Gespräche, die ich in Kiew führen konnte – mit Staatspräsident Selenskyi, mit dem Parlamentspräsidenten, dem Premierminister, den beiden Oppositionsführern und auch den Brüdern Klitschko. In all diesen Gesprächen habe ich vor allem eines erfahren: tiefe Dankbarkeit für alle Unterstützung, die die Ukraine derzeit erfährt.
Niels Starnick / Bild
Beeindruckend war, wie detailliert alle meine Gesprächspartner über unsere deutschen Diskussionen zu den Hilfen für die Ukraine und insbesondere zu den Waffenlieferungen informiert waren. Und ebenso war allen sehr bewusst, dass es die Union war, die in dieser Frage die Koalitionsparteien im Bundestag zu dieser wichtigen Unterstützung für die Ukraine gedrängt hat.
 
Drei Bitten habe ich neben dem Wunsch nach Waffen und Munition mitgenommen. Erstens der Wunsch nach einem EU-Beitritt. Auch wenn dieser Schritt sicher noch einige Zeit in Anspruch nehmen wird, haben wir ein hohes Interesse daran, die Ukraine eng an die EU zu binden und ihr beim Wiederaufbau des Landes zu helfen. Zweitens der Wunsch, einen möglichen späteren Vertrag mit Russland durch Garantiemächte abzusichern. Dazu gibt es insbesondere die hohe Erwartung an eine Führungsrolle Deutschlands. Drittens die Wiedereröffnung der deutschen Botschaft in Kiew. Inzwischen haben bereits mehr als 30 Staaten ihre Botschaften wieder bezogen. Das Gebäude unserer Botschaft ist intakt und könnte jederzeit wieder genutzt werden. Deutschland sollte nicht wieder zu den Letzten gehören, sondern jetzt zügig die Botschaft wieder beziehen.
Niels Starnick / Bild
Ich habe sowohl im Vorfeld als auch im Nachgang meiner Gespräche in der Ukraine das Gespräch mit dem Bundeskanzler gesucht. Dieser Austausch ist gut und ändert trotzdem nichts daran, dass der Bundeskanzler schon längst ebenfalls in die Ukraine hätte fahren müssen. Nach der Einladung des Bundespräsidenten durch Präsident Selenskyi ist dieser Weg jetzt frei.
 
Wir bleiben an der Seite der Ukraine und des ukrainischen Volkes. Sie verteidigen nicht nur ihr Land; sie verteidigen auch unsere Freiheit, an die wir uns so sehr gewöhnt haben. Seit dem 24. Februar 2022 müssen wir dafür wieder etwas mehr tun. Auch das wollte ich mit meiner Reise nach Kiew zum Ausdruck bringen.
 
Mit freundlichen Grüßen
 
Friedrich Merz MdB
Vorsitzender der CDU Deutschlands

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Gründer- und Unternehmerwoche mit hohem Zuspruch gestartet

 

Für Oliver Naumann, Präsident der Industrie- und Handelskammer (IHK) Hanau-Gelnhausen-Schlüchtern, ist die noch bis Freitag laufende Gründer- und Unternehmerwoche „nötig, richtig und wichtig“. Zum zweiten Mal hat das „Forum Existenzgründung Main Kinzig“ über 30 Fachveranstaltungen in nur einer Woche quer durch den Kreis auf die Beine gestellt – mit dem klaren Ziel, Gründern und Unternehmern bei ihren Vorhaben bestmöglich zu helfen. Das einzigartige Format für alle unternehmerisch denkenden Menschen im Landkreis und in Hanau bietet praxisgerechte Tipps und Anregungen rund um für eine erfolgreiche Unternehmensführung.

 

Anlässlich der offiziellen Eröffnung unterstrich IHK-Präsident Naumann, dass „Unternehmertum etwas Wunderbares ist. Mit Ideenreichtum und Tatendrang Neues schaffen, Menschen Beschäftigung bieten, Verantwortung übernehmen. Das ist sinnstiftend. Unternehmertum heißt aber auch: Früher aufstehen, eventuell auch länger arbeiten und vor allem schneller sein als andere. Gebraucht werden Menschen, die genau das wollen.“ Jeder Mensch müsse für sich selbst entscheiden, ob er eine Bremse, ein Beifahrer oder ein Motor sein wolle.

 

Naumann blickte in seiner kurzen Ansprache auch auf die anstehenden Herausforderungen rund um den demografischen Wandel: Es fehlen schon jetzt nicht nur einige tausend Fach- und Führungskräfte im Main-Kinzig-Kreis, sondern auch rund 800 Unternehmerinnen und Unternehmer. Vor diesem Hintergrund lobte er die neun Gründerzentren, die es mittlerweile über den gesamten Landkreis verstreut gibt. „Da diese Einrichtungen mit Erfolg privatwirtschaftlich betrieben werden, erscheint es nicht nötig, dass die öffentliche Hand ebenfalls solche Zentren gründen möchte“, betonte der IHK-Präsident. Damit der Landkreis und Hanau als Oberzentrum auch in Zukunft ein dynamisches und innovatives Umfeld bieten, sei die politische Unterstützung bei den Themen Digitalisierung, Nachhaltigkeit und sichere Energieversorgung „unverzichtbar“, unterstrich Naumann.

 

Diesen Ball griffen Winfried Ottmann, Kreisbeigeordneter Main-Kinzig-Kreis, und Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky bei der Eröffnung dankbar auf. Beide betonten, wie wichtig Gründerzentren in privater Trägerschaft sind. Nicht zuletzt mit dem neuen, riesigen „PioneerMakers Campus“ in Hanau und den anderen Co-Working-Spaces werde sich die Wirtschaftswelt ändern. Neue Geschäftsideen und Unternehmen könnten in diesen Einrichtungen in optimaler Umgebung getestet werden. Ebenso vor dem Hintergrund der stark wachsenden Rechenzentren im Westen des Landkreises und in Hanau dürften sich erhebliche Synergieeffekte ergeben – bis hin zu neuen Aufgaben für die Berufsschulen. Auch die bevorstehende, flächendeckende Verlegung der Breitbandanschlüsse in alle Gewerbegebiete, Schulen und Privathäuser werde zusätzliche Impulse für das Gründergeschehen bewirken, betonte Ottmann.

 

Neben digital-basierten Gründungen bleiben auch die klassischen Unternehmen im Fokus: So will die Stadt Hanau mit ihren Maßnahmen zur Innenstadtbelebung das bevorstehende „Schicksalsjahrzehnt“ aller Zentren im Lande proaktiv begleiten, so Hanaus OB. Es gehe darum, mit gezielten Anreizen die „Zukunftsfähigkeit der Innenstädte zu bewahren und zu stärken“. Mit dem städtischen Programm „Hanau aufLADEN“ bündele das Oberzentrum bereits jetzt alle Dienstleistungen, die als Starthilfe benötigt würden.

 

Für Michal Roth, Regionaldirektor und Leiter Regionalmarkt Hanau der Frankfurter Volksbank eG, gehört die Beratung von Firmengründern und -übergebern längst „zur DNA“ seines Geldhauses. „Wir beherrschen das Thema und freuen uns, dass wir zur Auftaktveranstaltung gemeinsam mit unseren Partnern einladen konnten.“ Die Gründer- und Unternehmerwoche ist am Montag mit einem ersten Glanzlicht gestartet: Über 50 Firmenchefs und ihre möglichen Nachfolger haben die Auftakt-Diskussion mit Impulsvorträgen verfolgt. Das Thema: „Unternehmensnachfolge erfolgreich gestalten“.

 

Für die Bürgschaftsbank Hessen kündigte deren Geschäftsführer Sven Volkert anlässlich der Eröffnung der „2. Gründer- und Unternehmerwoche“ an, dass schon bald über neue Sonderprogramme zusätzliche Sicherheiten für Unternehmen und Firmengründer bereitstehen werden. Volkert weiß, dass viele Firmenkunden nach der Pandemie wirtschaftlich geschwächt sind. Der Krieg in der Ukraine und seine Begleitfolgen, etwa auf die Rohstoff- und Energiepreise, dürfte diese geschwächten Unternehmen zusätzlich schwächen. Mit neuen Programmen könne sein Haus schon sehr bald gemeinsam mit den Banken und Sparkassen vielfach helfend eingreifen. Zu den Details wollte sich Volkert noch nicht äußern: „Wir warten auf die Unterschrift des Ministers.“

 

www.hanau.ihk.de/gruenderwoche2022

 

 

Zum Hintergrund

Seit über 20 Jahren hilft das „Forum Existenzgründung Main Kinzig“ der Zielgruppe Start-up-Unternehmen. Der Kreis ist mittlerweile angewachsen auf die Partner Agentur für Arbeit Hanau, Die Wirtschaftspaten e.V., Hanau Wirtschaftsförderung GmbH, Kommunales Center für Arbeit, Kreishandwerkerschaft Hanau, Main-Kinzig-Kreis, Amt für Wirtschaft, Arbeit, digitale Infrastruktur, Wirtschaftsförderung der Stadt Maintal, Wirtschaftsförderung der Stadt Nidderau, Wirtschaftsjunioren bei der IHK Hanau-Gelnhausen-Schlüchtern und natürlich die IHK Hanau-Gelnhausen-Schlüchtern.

 

Anfangs führte das Forum kostenfreie Gründermessen mit Ständen und Fachvorträgen ausschließlich für Gründerinnen und Gründer durch. Im Laufe der vergangenen zwei Jahrzehnte wurde das Konzept stets angepasst. Die „Gründermesse“ wandelte sich vor gut zehn Jahren in die „Gründer- & Unternehmermesse“. Die Partner im Forum hatten erkannt, dass viele Fragen (und Antworten) nicht nur für Start-ups wichtig sind, sondern auch für expansionswillige Firmen mit hohem Informationsbedarf rund um ihre Investitionen. Das gilt nicht nur für das Schreiben von Businessplänen, für die Bankengespräche oder die Recherche nach öffentlichen Fördergeldern. Dieses Know-how vor Ort im Main-Kinzig-Kreis zu bündeln, damit alle Unternehmerinnen und Unternehmer in spe oder mit Erweiterungswillen sich kompetent informieren können – dieses Ziel war und ist die Anstrengungen wert.

 

Vor zwei Jahren wurde das Format „Messe“ erneut modernisiert – in eine „Gründer- & Unternehmerwoche“, die mit über 30 Fachvorträgen an über zehn Orten in Hanau und im Main-Kinzig-Kreis läuft. Das Format Messe hatte sich überlebt, aber die Zielgruppe und ihre Bedürfnisse bleiben gleich: Gründer und Unternehmer.

 

Die „2. Gründer- & Unternehmerwoche“ endet am kommenden Freitag.